Eine Frau aus New Mexiko erhebt schwere Vorwürfe gegen Airbnb. Das Portal soll einen Gastgeber nicht ordentlich kontrolliert haben. Dieser hat sich daraufhin an ihr vergriffen, so der Vorwurf.

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Eine Frau aus New Mexiko erhebt schwere Vorwürfe gegen die Internet-Plattform Airbnb, auf der Zimmer und Wohnungen zeitweise vermietet werden können. Sie wirft dem Portal grob fahrlässiges Verhalten vor, nachdem sie offenbar von einem Gastgeber sexuell missbraucht wurde. Der Verdächtige streitet die Vorwürfe vehement ab. Ein Sprecher von Airbnb betont zudem, dass der verdächtigte Gastgeber sehr wohl kontrolliert wurde.

Vor ihr masturbiert und sie geküsst

Die Vorwürfe in der Anklageschrift wiegen jedoch schwer. Im Juli 2016 hatte die Klägerin eine Einzimmerwohnung neben dem Haus des Verdächtigen für ein Monat angemietet. Sie verließ dieses jedoch bereits am dritten Tag, nachdem der Gastgeber ihr gegenüber eindeutig sexuelle Kommentare getätigt hatte. Als sie ihre Sachen abholen wollte, soll der Verdächtige die Frau eingesperrt und angefangen haben, vor ihr zu masturbieren. Letztendlich wird dem Mann auch vorgeworfen, die Klägerin zu küssen versucht zu haben.

Verdächtiger bereits zuvor verhaftet

Die Frau meldete den Vorfall daraufhin bei der Polizei und Airbnb, worauf der Verdächtige vom Portal entfernt wurde. Die Behörde hingegen stellte keine Strafanzeige, weil die Beweise fehlten. Ein Anwalt recherchierte jedoch etwas nach und fand heraus, dass der Verdächtige bereits wegen einer Tätlichkeit und häuslicher Gewalt verhaftet wurde. Offenbar hatte Airbnb dies übersehen. Das Portal gibt an, bei sämtlichen Gastgebern einen Background-Check zu machen – etwa, ob diese auf einer Terror- oder Sexualstraftäter-Liste zu finden sind.

Klägerin fühlt sich allein gelassen

Der Verdächtige selbst behauptet, dass der geschilderte Vorfall einvernehmlich geschehen ist. Die Klägerin soll genauso lügen wie jene Frau, die dem Mann häusliche Gewalt vorwirft. Er versteht zudem nicht, wieso er von Airbnb entfernt wurde. Die Klägerin selbst gibt an nach dem Vorfall an einer posttraumatischen Belastungsstörung zu leiden. Sie wirft Airbnb zudem vor, dass sie den Fall nicht ernst nehmen: "Ich habe das Gefühl als wäre ihnen das komplett egal. Ihnen geht es einzig darum, möglichst viel Gewinn zu machen". (red, 28.7.2017)