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Konstanz – Nach der tödlichen Schießerei vor einer Diskothek in Konstanz am Bodensee setzt die Polizei ihre Ermittlungen fort. Sie hofft auch auf Zeugen, die Bild- und Videoaufnahmen gemacht haben. Zudem werten die Ermittler Spuren aus und beleuchten das Umfeld des Täters. Ungeklärt war zunächst, woher der Angreifer das illegale Sturmgewehr und die drei gefüllten Magazine hatte – ein Gewehr, wie es US-Streitkräfte benutzen.

"Allein der Besitz einer solchen Kriegswaffe ist mit einem Jahr Freiheitsstrafe bedroht", sagte Oberstaatsanwalt Johannes-Georg Roth. Oftmals stammten solche illegalen Waffen oder Waffenteile aus dem Darknet, dem verborgenen und geschlossen Bereich im Internet.

Zehn Verletzte

Der 34-Jährige hatte am Sonntag gegen 4.30 Uhr bei einer Diskothek um sich geschossen. Ein Türsteher, mit dem er zuvor in Streit geraten war, starb. Nach einem Schusswechsel mit der Polizei erlag auch der Angreifer im Krankenhaus seinen Verletzungen. Drei Menschen wurden nach Angaben der Polizei schwer, sieben leicht verletzt. Partygäste flohen in Panik aus dem Club.

Der Angreifer hat laut Polizei als Einzeltäter gehandelt, einen Terror-Hintergrund gebe es nicht. Die Ermittler gehen von einer persönlichen Auseinandersetzung aus, die auf "unsagbare Weise eskaliert" sei.

Täter bereits vorbestraft

Nach dem Streit am Eingang der Diskothek sei der Mann nach Hause gefahren, habe die Waffe geholt und sei zurückgekehrt, berichtete die Staatsanwaltschaft am Sonntag.

Der Mann irakisch-kurdischer Herkunft war im Jahr 1991 als Kind nach Deutschland gekommen. Er ist unter anderem wegen Körperverletzung und Drogendelikten vorbestraft. Der Betreiber der Diskothek ist laut Polizei der Schwager des Täters. (APA, 31.7.2017)