Der Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel ist für den Klimaschutz notwendig

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Österreich sei das einzige Land, das den Treibhausgasausstoß seit den 1990er-Jahren nicht senken konnte, sagt Georg Willi, Verkehrssprecher der Grünen. Der Grund dafür sei allein im Verkehr zu suchen, leistbare öffentliche Verkehrsmittel eine klimaschonende Notwendigkeit.

"Wie günstige Tarifmodelle samt Angebotsausbau aussehen können, zeigen die Bundesländer Vorarlberg, Tirol und Wien", erklärt Grünen-Bundessprecherin Ingrid Felipe. Dafür brauche es aber den Willen aller Beteiligten. In den drei Bundesländern regieren die Grünen derzeit mit.

Drei Euro am Tag für bundesweites Öffi-Ticket

Mit einem Euro täglich in einem Bundesland, mit zwei Euro in zwei Bundesländern und mit drei Euro, also rund 1.100 Euro pro Jahr, in ganz Österreich öffentlich unterwegs sein zu können lautet der Vorschlag der Grünen. Konkrete Zahlen, wie das finanziert werden soll, bleiben die Grünen schuldig. Berechnungen für Niederösterreichen gehen von Investitionen von rund 50 Millionen Euro aus. Für Österreich werde mit Mehrkosten von maximal 200 Millionen Euro gerechnet.

Felipe fordert in diesem Zusammenhang die Bundesregierung auf, die im Regierungsübereinkommen vorgesehene Evaluierung des Autobahnausbaus endlich zu beginnen. Und Geld, das für den Ausbau der Autobahnen vorgesehen ist, in den Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel umzuleiten. Außerdem müsse endlich das gesamte Bahnnetz elektrifiziert werden. In Österreich würden noch immer 1.300 Kilometer, rund 30 Prozent des Streckennetzes, mit Diesel betrieben, sagt Willi.

Ab 2030 keine Verbrennungsmotoren mehr

Die E-Mobilität ist für Willi die Antriebsform der Zukunft, ab 2030 sollen laut dem Grünen nur noch alternativ angetriebene Autos neu zugelassen werden. "Zwölf Jahre dauert es, bis der gesamte Straßenverkehr auf alternative Antriebe umgestellt ist", sagt er. Dass es dafür auch genügend Strom gibt, sei durch Studien belegt.

Trotz schlechter Umfragewerte möchten die Grünen mit den Themen Klimapolitik und Bildung bei der Nationalratswahl punkten. "Wir sind die einzige Partei, die Alternativen zum Rechtsruck der anderen Parteien anbietet. Über diese Themen höre ich von den anderen Parteien nichts, auch nicht von der Peter-Pilz-Partei", sagt Felipe. (ost, 31.7.2017)