Nairobi – Eine Woche vor den mit Spannungen erwarteten Wahlen in Kenia ist der Leiter des elektronischen Wahlsystems tot aufgefunden worden. Es bestehe kein Zweifel, dass Christopher Msando gefoltert worden sei, sagte am Montag der Chef der Wahlkommission, Wafula Chebukati. Der Wahlkommission zufolge wurde der Mann seit Samstagfrüh vermisst. Wer für den Tod verantwortlich ist, war zunächst unklar.

Am Montag wollte die Wahlkommission das digitale Wahlsystem testen. Vor den Wahlen am 8. August sind die Spannungen in dem ostafrikanischen Land hoch. Die Kenianer wählen unter anderem einen neuen Präsidenten und ein neues Parlament. Umfragen zeigen Präsident Uhuru Kenyatta und seinen Herausforderer Raila Odinga fast gleichauf. Beobachter befürchten, dass bei den Wahlen Spannungen zwischen den zumeist entlang ethnischer Gruppen organisierten Parteien erneut aufflammen könnten. Nach den Wahlen 2007 kam es zu einer Welle der Gewalt mit mehr als 1.000 Toten, mehr als 150.000 Menschen flüchteten. (APA, 31.7.2017)