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Auf der Social-Trading-Plattform Wikifolio können Anleger den Investmentstrategien von Gleichgesinnten folgen.

Foto: AP/Daniel Roland

Wien – Die Wiener Social-Trading-Plattform Wikifolio Financial Technologies bekommt mit der Schweizer Postfinance einen neuen Aktionär. Die Finanztochter der Schweizer Post steigt zunächst mit einer elfprozentigen Finanzbeteiligung bei Wikifolio ein, ist in weiterer Folge aber auch am Aufbau einer strategischen Partnerschaft interessiert. Etwa um Möglichkeiten zu nutzen, um den Kunden den Zugang zu sogenannten Wikifolios, das sind gewissermaßen Musterdepots aus der Community, zu erleichtern, erklärt Daniel Mewes, Leiter Investment Solutions bei Postfinance. "Das wäre ein großer Mehrwert, denn gerade für selbstständige Anleger sind Wikifolio-Zertifikate äußerst interessante Anlageinstrumente."

Die operativ seit 2011 tätige Wikifolio ermöglicht es selbsternannten Investmentgurus ebenso wie hartgesottenen Finanzprofis, quasi Musterdepots anzulegen und regelmäßig zu betreuen, die unter gewissen Voraussetzungen über eine Partnerbank in tatsächlich investierbare Zertifikate gegossen werden. Somit können Anleger gewissermaßen per Autopilot auf jene Personen und deren Investmentstrategien setzen, die bisher durch überdurchschnittlichen Anlageerfolg hervorgestochen sind. Bisher wurden rund 18.000 Wikifolio-Handelsstrategien veröffentlicht und mehr als 6.700 Wikifolio-Zertifikate auf den Markt gebracht.

Auf Zinsdifferenzgeschäft spezialisiert

Da die Schweizer Postfinance zwei Drittel ihrer Erträge mit dem Zinsdifferenzgeschäft verdient, will sich das Haus zusätzliche zinsunabhängige Ertragsquellen erschließen. Beteiligt ist die Tochter der Schweizer Post unter anderem an dem sozialen Finanznetzwerk Moneymeets, dem Onlinekreditmarktplatz Lendico Schweiz und an Twint, einem Anbieter von Payment-Lösungen.

Erst im Frühjahr übernahm im Zuge einer Kapitalerhöhung der französische Investor New Alpha neun Prozent an Wikifolio. Bestehende Eigentümer zogen bei der Runde mit, eine genaue Höhe des Millioneninvestments wurde nicht genannt. Im Jahr 2016 setzte das Wiener Unternehmen mit 35 Beschäftigten 3,18 Millionen Euro um. (aha, 3.8.2017)