Jois – Die Hitzewelle hat auch ihr Gutes. Bei 37 Grad Celsius sind zwar die Strandbäder am Neusiedler See gut besucht, dafür sind die Sonderprüfungen übers Leithagebirge, wie die drei Querungen im Fachjargon heißen, fast menschenleer. Die beste Gelegenheit, den neuen Seat Leon Cupra mit seinen 300 PS auszuführen. Ein leises Grollen, das beim Schalten unter Last aus den Endrohren kommt, hätte sonst gach jemanden an ein herannahendes Gewitter denken lassen.

Foto: Guido Gluschitsch

Permanent knurrig hingegen klingt der Drei-Zylinder-Motor im neuen Seat Ibiza. Aus nur einem Liter Hubraum holen die Spanier bis zu 115 PS heraus. Benziner-Anteil beim Ibiza: 100 Prozent.

Kein Wunder, nach dem Marktstart im Juni kommen erst demnächst die ersten Diesel – und auch ein 150 PS starker Benziner. Obwohl, die Dieselnachfrage ist bei diesem Modell eher bescheiden. Wie auch beim Ateca, dem ersten Wagen der Produktoffensive von Seat, die 2017 startete.

Eine Frage der Nachfrage

Mit dem Ateca nimmt Seat bei uns bereits Platz fünf in seinem Segment, dem A0-SUV, ein. "Nur", wie Seat-Österreich-Chef Wolfgang Wurm meint, denn die Nachfrage übersteigt derzeit die Kapazitäten der nach Österreich lieferbaren Fahrzeuge. Da ginge mehr.

Seat geht es also gut, vor allem in Österreich, dem zweitstärksten Seat-Land nach Spanien, was den Marktanteil angeht. Nach einer Steigerungsrate von 23,1 Prozent hat Seat bei uns einen Anteil von fünf Prozent und ist in Österreich die siebentstärkste Automarke.

Der Seat Ibiza in der Ausstattungsvariante FR, die derzeit am öftesten verkauft wird. Seat-Kunden wollen keine nackten Autos und investieren gerne in Display, Voll-LED-Scheinwerfer und Assistenten.
Foto: Guido Gluschitsch

Platz eins in seinem Segment hat der Seat Alhambra, was zum einen daran liegt, dass die Konkurrenz nicht so groß ist wie bei den SUVs, zum anderen aber daran, dass die 2.0-TDI-Motoren mit 115 und 150 PS einen Schadstoffausstoß von nur 127 Gramm Kohlendioxid auf 100 Kilometer haben und damit bei privater Dienstwagenbenützung einen Sachbezug von nur 1,5 Prozent. Wenn nächstes Jahr die Vorschriften verschärft werden, dürfte das aber vorbei sein.

Kurzzulassungen

Vorbei ist übrigens auch die Zeit der Kurzzulassungen bei Seat, sagt Wolfgang Wurm und verweist auf die Kurzzulassungsstatistik, in der neben Seat auch Ford und Skoda nicht vorkommen. "Nicht in jeder Statistik muss man Erster sein", erklärt er dazu trocken und verweist lieber auf den steigenden Allradanteil und die Sportlichkeit der Marke: Stichwort TCR-Rennwagen Seat Leon Cup Racer. Na, der wäre auch was fürs Leithabergl. (Guido Gluschitsch, 6.8.2017)