Austria-Coach Thorsten Fink hofft während der Posse um Kayode auf Monschein und Friesenbichler, die bislang noch nicht ins Schwarze getroffen haben. Geht Kayode, wird eine Neuverpflichtung wahrscheinlich.

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Goran Djuricin hofft auf Joelinton und auf den momentan noch nicht einsetzbaren Kvilitaia. Ein Stürmer wird noch gesucht.

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Wien – Rapid und Austria haben mit einem ähnlichen Problem zu kämpfen. Den beiden Wiener Großklubs fehlt derzeit ein echter Goalgetter, der dringend benötigt wird, um Serienmeister Red Bull Salzburg ernsthaft fordern zu können.

Austria: Monschein und Friesenbichler bislang ohne Torerfolg

Bei der Austria steht zwar Larry Kayode, der Torschützenkönig der vergangenen Saison, unter Vertrag, allerdings will der Nigerianer den Klub unbedingt verlassen und wurde deshalb in dieser Saison noch nicht eingesetzt. Seine potenziellen Nachfolger Christoph Monschein und Kevin Friesenbichler blieben in dieser Saison noch ohne Torerfolg. Trainer Thorsten Fink schwankte bei den Aufstellungsvarianten zwischen den beiden Österreichern.

"Beide sind hervorragende Stürmer, jeder hat seine Qualitäten woanders liegend. Wir brauchen beide", sagte Fink vor dem Derby. Der im Sommer von der Admira losgeeiste Monschein (16 Saisontore 2016/17) habe seine Vorzüge als Konterstürmer, der von Benfica Lissabon fix verpflichtete Friesenbichler (10 Tore) sei ein Mann für den Strafraum. Gerade die Posse um Kayode wollte der 23-Jährige nutzen, nachdem er in den Vorsaisonen hinter dem Nigerianer hauptsächlich die Joker-Rolle innehatte.

Sollte Kayode die Austria verlassen, könnten die Wiener nachjustieren. Sportdirektor Franz Wohlfahrt will sich diesbezüglich nicht in die Karten blicken lassen, auch Fink winkte vorerst ab. "Ich bin mit den zwei Stürmern, die wir haben, zufrieden. Falls Kayode wirklich geht, müssen wir uns entscheiden. Es gibt was, was wir machen können, auf verschiedenen Positionen. Aber wir schwimmen nicht im Geld, um Spieler einfach so zu kaufen", sagte Fink. Nachsatz: "Die Gruppenphase (der Europa League, Anm.) würde uns da helfen."

Rapid: Bislang kein Treffer eines Stürmers

Nicht viel besser stellt sich die Lage bei Rapid dar. Die Hütteldorfer erzielten in ihren drei Pflichtspielen in diesem Sommer acht Treffer, ein Stürmer trug sich aber noch nicht in die Schützenliste ein. Als bester Goalgetter der vergangenen Saison traf Joelinton gerade einmal achtmal ins Schwarze, ein Jahr davor war Stefan Schwab ebenfalls mit acht Toren Rapids Bester.

Trainer Goran Djuricin weiß um die Bedeutung eines erfolgreichen Goalgetters, wie ihn Rapid zuletzt 2014/15 in Robert Beric (27 Liga-Tore) hatte. "Es ist das Um und Auf, einen Stürmer zu haben, der ständig trifft."

Der 42-Jährige traut aber seinen aktuellen Angreifern zu, in Beric' Fußstapfen treten zu können. "Joelinton hat enormes Potenzial und (Anm.: der im Moment noch nicht einsatzbereite) Kvilitaia hat vor seiner Verletzung gut gespielt. Wenn sie gut in Form sind, denke ich, dass sie noch viele Tore schießen werden", vermutete Djuricin.

Transferfenster: Noch ist Zeit

Trotzdem soll noch im Sommer ein neuer, schneller Stürmer kommen – möglicherweise auch erst kurz vor Transferschluss am 31. August. "Wir halten uns weiter auf dem Laufenden, was die Stürmerfrage betrifft, das Thema ist völlig offen. Wir haben Zeit bis Ende August", erklärte Sport-Geschäftsführer Fredy Bickel und verriet, dass Rapid zuletzt mögliche Kandidaten testete – offenbar in nicht-öffentlichen Trainingseinheiten. Überzeugt haben sie scheinbar nicht. "Ich habe ihre Namen schon wieder vergessen", sagte Bickel. (APA, 5.8.2017)