Anger – Der Sanierungsplan für die im Mai insolvent gewordene Bahntechnikfirma Tecsol im oststeirischen Anger wurde von den rund 100 Gläubigern einstimmig angenommen, wie der Kreditschützer KSV am Montag mitteilte. Die anerkannten Forderungen belaufen sich auf rund vier Millionen Euro. Der Betrieb kann mit neun statt wie bisher 14 Dienstnehmern fortgeführt werden.

Die Insolvenzgläubiger erhalten eine Quote von 20 Prozent ihrer Forderungen, davon fünf Prozent in bar, auszuschütten durch den Insolvenzverwalter binnen 14 Tagen nach rechtskräftiger Bestätigung des Sanierungsplanes. Die restlichen 15 Prozent in zwei Teilquoten zu je 7,5 Prozent werden binnen zwölf und 24 Monaten nach Annahme des Sanierungsplans fällig. Letztere sollen aus der Fortführung des Unternehmens finanziert werden, wobei ein Projekt in Holland zu finalisieren sein wird bzw. mögliche Investoren lukriert werden sollen.

Automatisierungstechnik und Elektroanlagenbau

Die Firma wurde im Jahr 2008 gegründet, Sitz des Unternehmens ist Anger bei Weiz. Hier befindet sich die Unternehmenszentrale, die Schienenfahrzeugwerkstätte ist in Krieglach im Mürztal beheimatet. Tecsol befasst sich mit Automatisierungstechnik, Elektroanlagenbau sowie Schienenfahrzeugtechnik, wobei man sich zuletzt auf diesen Bereich konzentrierte. Ursache der Zahlungsunfähigkeit waren nach Firmenangaben "unverschuldete Auftragsverzögerungen, welche zu erheblichen Pönalzahlungen geführt hätten". Weiters habe man für einen Großauftrag mit einem iranischen Unternehmen in Vorleistung treten müssen, jedoch letztlich sei man nicht mit dem Auftrag beauftragt worden. (APA, 7.8.2017)