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Mumbai – Hunderttausende Angehörige der Maratha-Kaste haben mit einem Schweigemarsch in der indischen Metropole Mumbai für bessere Arbeits- und Bildungschancen demonstriert. Rund 400 Schulen mussten am Mittwoch wegen des fünf Kilometer langen Aufmarschs geschlossen bleiben. Die Polizei zählte etwa 300.000 Teilnehmer und teilte mit, dass 10.000 Beamte im Einsatz waren.

Medien berichteten von rund 900.000 Demonstranten. Zwischenfälle gab es nicht.

Die Maratha machen etwa ein Drittel der 116 Millionen Bewohner des Bundesstaates Maharashtra aus, dessen Hauptstadt Mumbai (früher Bombay) ist. Größtenteils arbeiten die Angehörigen des früheren Kriegervolks heute in der Landwirtschaft und sind arm. Einige von ihnen bekleiden allerdings politische Ämter in dem westindischen Bundesstaat.

Die Demonstranten forderten Quoten für die Maratha bei Verwaltungsstellen und an Hochschulen sowie bessere Preise für Bauern, die ihr Gemüse verkaufen sowie einen Schuldenerlass für Landwirte. Solche Quoten gibt es in Indien für niedrige Kasten und andere benachteiligte Gruppen. Die Maratha werden bisher nicht dazu gezählt. (APA, 9.8.2017)