Die Kriminalpolizei sichert den Tatort in Marseille.

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Ein Auto war am Montagvormittag in zwei Bushaltestellen gerast.

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Die Tatorte lagen im 11. und 13. Bezirk der Stadt.

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Paris/Marseille – Ein Auto ist in Marseille in zwei Bushaltestellen gerast. Dabei sei mindestens eine Person getötet worden, teilte die Polizei am Montag mit. Der Fahrer sei festgenommen worden. Die Staatsanwaltschaft nimmt keine Terrorermittlungen auf. Laut der französischen Agentur AFP gebe es keine Hinweise auf Terror, die Staatsanwaltschaft geht von einem "psychiatrischen" Vorfall aus.

Die Polizei forderte die Bevölkerung auf, die Gegend rund um den alten Hafen der französischen Stadt zu meiden. Wie eine Sprecherin der nationalen französischen Polizei am Montag sagte, seien am Vormittag im Abstand von etwa einer Stunde zwei verschiedene Busunterstände angefahren worden. Das gesuchte Auto sei später gefunden und ein 35-Jähriger festgenommen worden. Bei den Vorfällen sei auch eine Person verletzt worden.

Verdächtiger Geheimdiensten nicht bekannt

Der Verdächtige sei zwar der Polizei bekannt gewesen, nicht aber den Geheimdiensten, die in Frankreich mutmaßliche islamistische Gefährder erfassen. Reuters zitiert die Polizei, wonach der Verdächtige "psychologische Probleme" habe und bisher mit kleineren Delikten aufgefallen sei. Ein Zeuge habe das Nummernschild registriert, deshalb sei die Polizei auf seine Spur gekommen, so BFMTV.

Nach unbestätigten Informationen des Nachrichtensenders BFMTV soll es sich bei dem Todesopfer um eine Frau im Alter von etwa 40 Jahren handeln.

Frankreich war in den vergangenen Jahren Ziel mehrerer islamistischer Anschläge. Erst Anfang des Monats war ein Mann bei Paris in eine Gruppe Soldaten gefahren, Ermittler gehen einem Terrorverdacht nach. Vergangene Woche war östlich von Paris ein Mann mit einem Fahrzeug in eine Pizzeria gerast und hatte ein Mädchen getötet – in diesem Fall schloss die Staatsanwaltschaft ein terroristisches Motiv allerdings aus. (APA, Reuters, red, 21.8.2017)