Schlimme Buben und böse Mädchen eint im späten Hochsommer eine kleinkriminelle Leidenschaft: Sie gehen Kukuruz fladern.

Schlimme Buben und böse Mädchen eint im späten Hochsommer eine kleinkriminelle Leidenschaft: Sie gehen Kukuruz fladern. Danach bräunen sie die saftigen Kolben über einem kleinen Lagerfeuerchen, bringen sie zum Duften und nagen sie genussvoll ab. Die Landwirtinnen und Landwirte haben damit keine Freude – völlig zu Recht. Aber es muss auch Raum für glückliche Jugenden geben.

Um Kukuruz später einmal Schweinderln verfüttern zu können oder daraus Öl zu pressen, muss man ihn erst einmal aussäen. Das geschieht relativ spät. Wenn die Forsythien blühen, in der Regel Anfang Mai, ist es an der Zeit, Kukuruzsamen ins Erdreich zu drücken. Am besten kauft man dazu im Frühjahr keimgeschütztes Saatgut. Die Vifen unter den Gärtnern greifen überdies zu Sorten, die zu unterschiedlichen Zeitpunkten reifen, um die Erntezeit ein wenig zu strecken. Wässert man die Samen zuvor für mehrere Stunden in einem warmen Wasserbad, keimen sie normalerweise besser.

Von den keimenden Pflanzen steckt man am besten sechs bis sieben Pflanzen pro Quadratmeter ins Beet. Dieses sollte vollsonnig stehen und guten Wasserzugang haben. Die Jungpflanzen werden idealerweise ein wenig angehäufelt.

Kukuruz (Zea mays) wächst sehr, sehr schnell und baut dabei viel Biomasse auf. Dazu braucht er natürlich einen fetten Boden beziehungsweise alle paar Wochen eine anständige Kompost- oder Düngergabe. Das bedeutet aber auch, dass das Unkraut nur so wuchert – dieses gehört regelmäßig entfernt.

Kukuruz ist leider auch krankheitsanfällig. So machen ihm der Maisbeulenbrand und der Maiszünsler zu schaffen. Befallene Pflanzen dürfen daher nicht auf den Kompost geworfen, sondern sollten verbrannt werden. Nur so kann man eine weitere Ausbreitung der Krankheiten und der Parasiten verhindern. Damit dieses Riesengras überhaupt Früchte trägt, muss es sich gegenseitig befruchten. Deshalb sollten die Pflanzen eng aneinanderstehen und durch Schütteln während der Blüte befruchtet werden.

Die Reifeprüfung

Nicht jeder Kukuruz schmeckt gleich gut, gleich süß. Es ist der Zuckermais, der die notwendige Süße mitbringt. Testen kann man den Reifegrad mit dem Fingernagel, den man in ein Maiskorn drückt: Tritt weißer Milchsaft aus, kann man beherzt zugreifen. Dazu fasst man den Kolben am besten von oben und dreht ihn nach unten hin ab. Auch das braun gewordene "Haarbüschel" an der Kolbenspitze ist ein guter Hinweis auf einen reifen Kolben.

Hat sich der Zucker in den Maiskörnern bereits zu Stärke umgewandelt, schmeckt der Kukuruz mehlig. Dann war man eindeutig zu spät dran. (Gregor Fauma, RONDO, 24.8.2017)

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