Der neue Mister Kärnten Parsa Djawadiraad (Mitte), an seiner Seite Vizemister Alexander Pfeffer (li.) und rechts Lukas Fischer (Platz drei).

MisterCompany/Pail

Klagenfurt – Wer unbedingt wissen möchte, wie junge Blaue so ticken, sollte hin und wieder Aussendungen des Rings Freiheitlicher Jugend lesen. Etwa jene der Kärntner FPÖ-Jugend.

Vor einigen Tage verschaffte sich dort das Vorstandsmitglied der jungen FPÖ, Natascha Kumertz, mit einer öffentlichen Erklärung Luft. Es ging ihr um die für sie wichtige Frage: "Repräsentiert der neue Mister Kärnten wirklich unser Land?"

Im Finale der Mister-Kärnten-Wahl, das am vergangenen Wochenende über die Bühne ging, wurde nämlich der gebürtige Iraner Parsa Djawadiraad zum feschsten Mann Kärntens gekürt. Da stelle sich schon die Frage, ärgert sich die junge Blaue Kumertz, "inwiefern Parsa Djawadiraad mit seinem Aussehen und seiner iranischen Herkunft unser Heimatland Kärnten bzw. Österreich repräsentiert. Mir ist bewusst, dass dieses Ergebnis höchstwahrscheinlich wieder einmal die Solidarität Kärntens mit den Migranten ausdrücken soll. Es kann nicht sein, dass man jetzt sogar schon Veranstaltungen wie die Mister- und Miss-Wahlen der politischen Korrektheit opfert." Nach der Aussendung brodelte es in den lokalen und sozialen Medien.

Eine Rückfrage beim Landesgeschäftsführer der Freiheitlichen Jugend Kärntens, Markus di Bernardo, klärt jedenfalls auf: Die Aussendung war kein Fake. Nein, seine Parteikollegin habe es wirklich so gemeint, sagt di Bernardo im Gespräch mit dem STANDARD. Und im Übrigen sei er "ebenso dieser Meinung".

"Parsa spricht kärntnerisches Deutsch"

Die Veranstalter der Mister-Austria-Wahlen merken an, "dass Parsa seit seinem zehnten Lebensjahr in Österreich lebt, er besitzt die österreichische Staatsbürgerschaft, ist evangelisch und spricht kärntnerisches Deutsch."

Er habe "nicht nur im Camp und bei den Challenges gute Leistungen erbracht, sondern konnte auch die Jury von sich überzeugen". Ein "Einmischen der Politik in so einen Bereich" sei "unverständlich". Die Parteien hätten "in Zeiten wie diesen viel wichtigere Themen, die sie anpacken und bearbeiten sollten".

Der Geschäftsführer des Veranstalters Mister Company, Philipp Knefz, denkt laut nach: " Als STS-Fan erinnern mich die Vorkommnisse der letzten Tage sehr an den Titel 'Es fangt genauso an' … Diese Ansätze werden von uns keinesfalls unterstützt, und wir werden weiterhin unser gemeinschaftliches und offenes Konzept beibehalten." (Walter Müller, 23.8.2017)