Menschen, die seit Jahr(zehnt)en im Land sind, aber dennoch nur gebrochen Deutsch sprechen: Wer durch einschlägige Wiener Grätzel spaziert, muss nach solchen Beispielen nicht lange suchen. Eine deutsche Studie belegt nun mit Zahlen den Befund, dass nicht die Mehrheit, aber doch ein beträchtlicher Teil mancher Zuwanderergruppen unter sich bleibt. Ein Drittel der Muslime in Österreich hat in der Freizeit demnach selten bis nie Kontakt zu Bürgern anderer Religionen.

Suchen diese Leute keine andersgläubige Gesellschaft, oder finden sie diese nicht? Indizien gibt es für beide Erklärungen, letztlich handelt es sich aber um eine müßige Henne-Ei-Frage. Abschottung, Diskriminierung, Bildungsrückstand, Sprachprobleme, Arbeitslosigkeit: All diese Phänomene befruchten und bedingen einander. Islamistische Agitatoren und aufwiegelnde Politiker tun das Ihre, um die Kluft noch weiter aufzureißen.

Ein Werkzeug, um das Integrationsproblem zu lösen, ist die Bildung. Österreich sollte – wie die neue Studie nahelegt – endlich damit aufhören, einem Teil der Schüler Aufstiegschancen zu rauben, indem es diese mit zehn Jahren auf eine Schulschiene minderen Anspruchs abschiebt. Es braucht zusätzliche Lehrer, um individuell fördern zu können, und eine flächendeckende Ganztagesschule, um Kinder aus abgeschlossenen Communitys zu holen – vom elterlichen Wohnzimmer bis zum dubiosen Moscheeverein. (Gerald John, 24.8.2017)