Es muss sehr früh in seinem Leben gewesen sein, wohl im Kindergarten, als H.-C. Strache erstmals bewusst wurde, was er später werden will: Staatsmann! Nicht ein Wald-und-Wiesen-Politiker, der nur auf den eigenen finanziellen Vorteil aus ist, sondern einer, der das große Ganze im Auge hat. Schon damals wurde "Uneigennutz" zu Straches zweitem Vornamen.

Bis er ankam, wo er heute ist, hat es allerdings gedauert: Er wurde zuerst Zahntechniker (mit Spezialisierung auf die beiden rechten Zahnquadranten), arbeitete dann als Paintball-Paramilitär in heimischen Forsten und zuletzt als staatlich besoldeter Hoteltester auf Ibiza. Jetzt aber ist er Staatsmann, und wie! Wer immer ihn sieht, der weiß, dass er es bei Strache mit einem Patrioten zu tun hat, der mühelos in der Liga von Lincoln, de Gaulle und Helmut Schmidt mitspielt.

Bei einer blauen Regierungsbeteiligung schaut Österreich rosigen Zeiten entgegen. Strache wird sich mit aller Kraft für das Gemeinwesen – Betonung auf "gemein" – einsetzen. Hoffentlich kann er sich auch in die große Tradition der Westenthalers, Meischbergers und Grassers einreihen, von denen sich Korruptionsstaatsanwälte und Strafrichter noch heute manch Schnurre zu berichten wissen. Die Nation wird es Strache danken und sein Haupt zum Gedenken in einen heimischen Felsen meißeln lassen. Unklar ist nur noch, ob in den Zitterklapfen, den Großglockner oder den Ulrichsberg. (Christoph Winder, 27.8.2017)