Um die ärztliche Versorgung ist es in manchen Regionen schlecht bestellt, vor allem auf dem Land.

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Die Grünen sorgen sich um die allgemeinmedizinische Versorgung in ländlichen Regionen, aber auch in der Stadt. Abgeordnete Judith Schwentner fordert deshalb Verbesserungen in der Ausbildung, etwa eine gesicherte Finanzierung der Lehrpraxen. Weiters pochen die Grünen auf die Möglichkeit, Ärzte bei Ärzten anzustellen.

In den nächsten zehn Jahren würden 60 Prozent der rund 4.000 Allgemeinmediziner mit Kassenpraxis in Pension gehen, warnt Schwentner. Ansetzen will die Abgeordnete vor allem bei der Ärzte-Ausbildung, die erst vor kurzem auf neue Beine gestellt worden ist. "Das Gesetz muss dringend reformiert werden." Ziel sei es, junge Ärzte zu motivieren, Allgemeinmediziner zu werden, "dafür braucht es aber die entsprechenden Rahmenbedingungen", meint Schwentner.

Nur vorläufige Lösungen

Obwohl die ersten Auszubildenden im Sommer 2018 die neue verpflichtende Lehrpraxis absolvieren, sei die Finanzierung noch immer nicht gesichert, kritisierte sie beispielsweise. Bis auf Vorarlberg gebe es nur vorläufige Lösungen in einzelnen Bundesländern. So wüssten die Jungärzte etwa nicht, wie viel sie verdienen werden, meinte Schwentner. Außerdem müsse die Lehrpraxiszeit in der Ordination schon früher als vorgesehen von sechs auf zwölf Monate angehoben werden.

Zudem müsse endlich die Möglichkeit einer Anstellung von Ärzten bei Ärzten umgesetzt werden, findet die Grüne. Diese Frage war beim Beschluss des Gesetzes zur medizinischen Primärversorgung im Juni offen geblieben. Gerade am Anfang einer Arztkarriere wäre diese Möglichkeit hilfreich, alleine schon weil eine Praxiseröffnung teuer sei, erklärt Schwentner. Es brauche flexible Formen der Zusammenarbeit, etwa eine Teilung des Kassenvertrags (Teilzeit-Kassen-Stelle). (APA, 28.8.2017)