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Foto: REUTERS/Heinz-Peter Bader

Gute Fachkräfte zu finden, stellt für Unternehmen nicht nur in Österreich eine Herausforderung dar: Auch in den USA fällt es heimischen Betrieben oft schwer, geeignetes Personal zu finden. Ein duales Ausbildungssystem, wie man es in Österreich und Deutschland kennt, gibt es dort nicht. Unternehmen rufen daher immer öfter selbst Ausbildungsprogramme ins Leben, um Fachkräfte heranzuziehen.

So hat etwa der Vorarlberger Beschlägehersteller Blum schon vor einigen Jahren eine Lehrlingsausbildung in den USA aufgebaut. Auch der Linzer Technologie- und Industriegüterkonzern Voestalpine hat an seinem Standort in Cartersville im US-Bundesstaat Georgia, wo höchstfeste Leichtbau-Karosserieteile produziert werden, gemeinsam mit dem örtlichen College ein eigenes Ausbildungsprogramm initiiert. Fachkräfte wären sonst auch dort Mangelware.

Beiderseitiges Entgegenkommen

In Cartersville werden zurzeit sieben Lehrlinge ausgebildet, man wolle das Programm aber ausrollen und auch andere umliegende Unternehmen ins Boot holen. "Man gibt den Gemeinden so etwas zurück", sagte Peter Schwab, Voestalpine-Vorstand und Leiter der "Metal Forming"-Sparte während einer Pressereise in den USA zu österreichischen Journalisten. Die seien dem Konzern bei der Ansiedlung nämlich durchaus entgegengekommen.

Die Unternehmen sind natürlich darauf angewiesen, Mitarbeiter entsprechend zu qualifizieren: "Wenn man es nicht macht, hat man bald Probleme mit dem Nachwuchs", so Schwab.

Fehlende Wertschätzung

Konzernweit werden bei Voestalpine aktuell über 1.300 Lehrlinge ausgebildet, die meisten davon in Österreich und Deutschland. Pro Kopf investiere das Unternehmen 70.000 Euro in die Ausbildung, "das rechnet sich aber x-mal", erläuterte Schwab.

Während die Lehre in Österreich oft einen schlechten Ruf hat, gilt sie über die Grenzen hinweg häufig als Vorzeigemodell. "Die Lehre wird bei uns nicht ausreichend wertgeschätzt", so Schwab. Dabei sei eine Facharbeiterkarriere durchaus lukrativ. (APA)