Sebastian Kurz bei Michael Fleischhacker.

Foto: Servus TV

Wer nicht Peter Pilz ist oder Roland Düringer, hat keinen Mangel an Spitzenkandidaten, die in Kameras starren. Doppelte Sommergespräche (auf Puls 4 mit Pilz), Konfrontationen und Elefantenrunden sonder Zahl, Quiztalk (ORF 1), Wahlkampfbegleitung und, und, und.

Und dann kommt auch noch Servus TV. Beginnt Donnerstag seine Wahl-Spezials im Hangar mit Sebastian Kurz (ÖVP). Und schafft, Fülle zu bereichern.

Ein Spitzenkandidat, drei – in der ersten Sendung – gut ausgesuchte Wähler: eine über die Sicherheit besorgte Großhandelskauffrau. Mutter und "ja, ich bin Nationalistin". Wo mangelt es ihr an Anpassung, "Demut" ? Bei Menschen, die in der U-Bahn "in welcher Sprache auch immer" laut telefonieren. Ein entsetzter türkischstämmiger Angestellter, der Kurz mit Haider und Strache vergleicht. Ein Tourguide, der durch einen Pflegefall fast alles bis zum Obdach verloren hat, der Landtage einsparen will statt Beamte, die sich um Menschen kümmern sollen. Ein Moderator (Michael Fleischhacker), der da und dort zurechtrückt – etwa das überschaubare Sparpotenzial, würde Nichtösterreichern Mindestsicherung gestrichen.

Wer wahlkämpfen kann, kann mit solchen Begegnungen umgehen. In wenigen Zügen beim Schlüsselthema.

Und da kommt der Politikberater (Thomas Hofer), der hier ins Gesicht analysiert statt hinterher, dass Kurz es sehr gut schafft, Themen mit der alles überwölbenden Flüchtlingsfrage zu verknüpfen und tief in FPÖ-Wählerschichten einzudringen. "Entschuldigung, sonst explodier ich gleich", meldet sich Kurz, weil: "Ein Politiker will nicht nur etwas darstellen. Ich mache seit Jahren etwas, nicht weil ich einen Eindruck erwecken möchte." (Harald Fidler, 1.9.2017)

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