Daniel Allerstorfer (in blau) bei seinem Sieg gegen den Japaner Takeshi Ojitani.

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Daniel Allerstorfer hat bei den Judo-Weltmeisterschaften in Budapest mit Platz sieben in der Gewichtsklasse über 100 Kilogramm für das beste Ergebnis aus österreichischer Sicht gesorgt. Der ÖJV-Judoka unterlag in der Hoffnungsrunde dem Brasilianer Rafael Silva knapp, fixierte aber dennoch sein bestes Abschneiden bei Welttitelkämpfen.

Für den olympiaerfahrenen Daniel Allerstorfer begann das Turnier mit einem Freilos, ehe er in Runde zwei gegen den Ukrainer Iakiv Khammo, den Bronzemedaillengewinner der letzten WM, im dritten Duell den ersten Sieg bejubeln durfte. Der Oberösterreicher setzte sich im Golden Score durch. In seinem Achtelfinalkampf bezwang der 24-Jährige den japanischen Weltranglistenneunten Takeshi Ojitani mit zwei Waza-ari-Wertungen. In diesem Kampf war Allerstorfer schon in Rückstand gelegen.

Im Viertelfinale musste sich der Mühlviertler dem an Nummer zwei gesetzten Georgier Guram Tushishvili beugen (Ippon). In der Hoffnungsrunde unterlag der ÖJV-Judoka dem mehrfachen WM- und Olympiamedaillengewinner Rafael Silva im Golden Score. Allerstorfer musste in der Verlängerung das dritte Shido hinnehmen.

Trainer zufrieden

"Mit Platz sieben haben wir das Ziel bei den Herren erreicht. Die Leistung der beiden Schwergewichtler war schwer in Ordnung. In der Hoffnungsrunde war zwischen Daniel und dem Brasilianer ein ziemlicher Gewichtsunterschied, leider hat er die dritte Bestrafung kassiert. Grundsätzlich können wir aber zufrieden sein. Wir haben immerhin beide Japaner geschlagen", sagte Herren-Bundestrainer Patrick Rusch.

Stephan Hegyi (+100 kg) zeigte mit starken Leistungen sein großes Potential. Der 19-Jährige startete mit einem ungefährdeten Ippon-Sieg über den Jordanier Mohammad Alrfooh in den Wettkampf. In der zweiten Runde bezwang der Wiener sensationell den japanischen Olympia-Zweiten von 2016, Hisayoshi Harasawa, im Golden Score, nachdem dieser in der Verlängerung das zweite Shido erhielt. Der Achtelfinalkampf gegen Tuvshinbayar Naidan (MGL), den Olympiasieger von 2008, war über weite Strecken offen. Eine Waza-ari-Wertung machte letztlich den Unterschied.

Böhler enttäuschte

Laurin Böhler (-100 kg), der wie Hegyi sein WM-Debüt gab, ging in seinem Erstrundenkampf gegen den dreifachen EM-Bronzemedaillengewinner Jevgenijs Borodavko (LAT) zwar rasch mit einer Waza-ari-Wertung in Führung, sein Kontrahent konnte allerdings ausgleichen. Drei Shido-Bestrafungen führten letztlich dazu, dass der 22-Jährige disqualifiziert wurde. (red, 2.9.2017)