Berlin – Im Streit um verbotene Preisabsprachen hat sich die Deutsche Bahn nach eigenen Angaben auch mit den Fluggesellschaften Singapore Airlines und Qantas auf Schadenersatz geeinigt. Damit hat der Konzern bisher mehr als 100 Mio. Dollar (84 Mio. Euro) Schadenersatz von verschiedenen Mitgliedern des sogenannten Luftfrachtkartells eingenommen, wie ein Sprecher der Bahn am Sonntag sagte.

Mehrere Fluggesellschaften sollen sich in den Jahren 1999 bis 2006 kartellrechtswidrig zu Kerosin- und Sicherheitszuschlägen abgesprochen haben. Die EU-Kommission verhängte knapp 780 Millionen Euro Geldstrafen gegen elf Luftfrachtgesellschaften, darunter Singapore und Qantas. Zudem gab es mehrere Klagen von geschädigten Unternehmen in Europa – unter anderem von der Bahn.

Gegen Singapore Airlines und Qantas hat der Konzern nun seine Klagen bei Gerichten in New York und Köln zurückgenommen, wie der Sprecher erklärte. Über die Höhe der Zahlungen haben die Parteien demnach Stillschweigen vereinbart. Weitere Klagen seien noch anhängig. Insgesamt habe die Bahn in den vergangenen Jahren fast 100 bekannt gewordene Kartelle auf Ansprüche geprüft, so der Sprecher. (APA, 3.9.2017)