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Peggy Whitson nach der Landung in der kasachischen Steppe.

Foto: AP/Sergei Ilnitsky

Moskau – Die Rekord-Astronautin Peggy Whitson und zwei Kollegen sind wohlbehalten von einem mehrmonatigen Aufenthalt auf der Internationalen Raumstation ISS zur Erde zurückgekehrt. Die Amerikaner Whitson und Jack Fischer sowie der russische Kosmonaut Fjodor Jurtschichin landeten Sonntag früh planmäßig mit einer Sojus-Kapsel in der kasachischen Steppe.

"Die Landung hat geklappt", teilte die Flugleitzentrale bei Moskau mit. Whitson lächelte in die Kameras, als sie nach der Landung in der Morgensonne auf einem Stuhl sitzt. Erstmals seit gut neun Monaten fuhr ihr der Wind wieder durchs kurze Haar. Das Bodenpersonal half den Rückkehrern aus der engen Kapsel und umsorgte sie. Das ist wichtig, denn nach langer Zeit in der Schwerelosigkeit sind die Muskeln geschwächt, der Körper muss sich zunächst wieder an die Erdanziehung gewöhnen.

Rot-weißer Fallschirm

Auf einem Video der US-Raumfahrtbehörde NASA segelte die Sojus MS-04 an einem rot-weiß gestreiften Fallschirm zu Boden. Rund 150 Kilometer südöstlich der Stadt Scheskasgan im zentralasiatischen Kasachstan landete die Kapsel. Steppenstaub wirbelte auf und umhüllte das kosmische Geschoss in einer dichten Wolke.

Fischer und Jurtschichin waren seit April auf dem Außenposten der Menschheit rund 400 Kilometer über der Erde im Einsatz, Whitson seit November 2016. Ihr Aufenthalt war verlängert worden. Die 57-jährige Biochemikerin gilt als eine der erfahrensten Astronautinnen der NASA.

Keine Frau war länger auf einmal im Weltraum

In ihren 288 Tagen auf der ISS war Whitson vorübergehend Kommandantin des fliegenden Labors und hat mehrere Rekorde aufgestellt: Keine Frau war länger an einem Stück im Weltraum, kein US-Astronaut hat je mehr Zeit außerhalb der Erde verbracht (Gesamtflugzeit 665 Tage). Zum Vergleich: Der Russe Jurtschichin kommt nach fünf Flügen auf 673 Tage im All. Mit insgesamt zehn Außeneinsätzen hat Whitson zudem den weiblichen Rekord aufgestellt, im Gesamtranking liegt sie mit rund 60 Stunden im freien Weltall auf Platz 3.

Während ihres Aufenthalts auf der ISS arbeiteten die Raumfahrer an Hunderten Experimenten und führten zahlreiche wichtige Wartungsarbeiten durch, auch bei mehreren Außeneinsätzen. Whitson und Fischer machten unter anderem medizinische Versuche, wie die NASA mitteilte.

Derzeit halten noch ein Russe, ein Amerikaner und ein Italiener auf der ISS die Stellung. Am 13. September sollen zwei Amerikaner und ein Russe als Verstärkung eintreffen. (APA, 3.9.2017)