Eine Reisegeschwindigkeit von über 1.100 km/h verspricht Elon Musk mit seiner Hyperloop-Initiative. Ähnlich wie Rohrpost sollen dabei Menschen und Güter in Vakuumröhren in Transportkapseln unterwegs sein. Seit April gibt es die erste Teststrecke, erstes Interesse aus der Politik gibt es bereits. Und in einem Designwettbewerb entwarf ein Münchner Student eine Kapsel, die immerhin eine Höchstgeschwindigkeit von 324 km/h erreichen konnte.

Doch wenn man nach neuen Ankündigungen aus China geht, so könnte der Hyperloop künftig schnell alt aussehen. Das staatliche Unternehmen China Aerospace Science and Industry Corporation (CASIC) will einen "fliegenden Zug" namens "T-Flight" entwickeln, dessen Höchstgeschwindigkeit bei 4.000 km/h liegt, schreibt Big Think.

Foto: CASIC

20 Forschungsstätten beteiligt

Während Hyperloop noch knapp unterhalb der Schallgrenze operiert, würde man hier gleich ein Mehrfaches von ihr erreichen. Konzeptuell nutzt man dabei im Grunde das gleiche Prinzip wie Hyperloop. Die Züge sollen auf einer Magnetschwebebahn in fast luftleeren Tunneln fahren.

Technisch bleibt man sonst eher vage. Bedenken, dass bei derlei Geschwindigkeiten die Sicherheit leiden könnte, tritt man mit der Aussage entgegen, dass die Züge weniger schnell beschleunigen, als übliche Verkehrsflugzeuge. 20 Forschungsinstitute und Industriepartner arbeiten an dem Projekt mit, die über 200 Patente verfügen, die zum Einsatz kommen sollen.

Foto: CASIC

Direktumstieg in U-Bahn

Auch für den Ausbau gibt es bereits erste Pläne. So sollen zwischen regional wichtigeren Städten Züge mit 1.000 km/h verkehren, während zwischen Großstädten eine Geschwindigkeit von 2.000 km/h vorgesehen ist. Die Höchstgeschwindigkeit soll für internationale bzw. interkontinentale Verbindungen zum Einsatz kommen. Hier geht es um die bessere Vernetzung zwischen Ländern in Asien und der Grenze Europas, die China mit seinem "Belt and Road"-Programm forcieren möchte.

Außerdem, so heißt es, will man in den Städten einen Direktumstieg von den Superschnellzügen in die U-Bahn ermöglichen. Beim Betrieb soll weiters auf den Einsatz fossiler Energiequellen verzichtet werden. Ein Zeitplan für die Umsetzung von T-Flight wurde nicht genannt.

Die kürzeste Fahrtstrecke zwischen Peking und Moskau beträgt rund 7.900 Kilometer. Mit dem geplanten Schnellzug wäre diese Strecke theoretisch in etwa zwei Stunden zurücklegbar. (gpi, 04.09.2017)