Hermine Mospointner geht nach 23 Jahren als Bezirksvorsteherin – sie macht Platz für ihren Parteikollegen Marcus Franz.

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Wien – Es ist fast das Ende einer Ära in einem der größten Gemeindebezirke Wiens: Hermine Mospointner (64) räumt nach 23 Jahren im Amt den Sessel als Bezirksvorsteherin von Favoriten und verabschiedet sich in die Pension. Nachfolger wird Marcus Franz (44). Er wurde am Montagabend von der Bezirkspartei mit von 97 Prozent Zustimmung nominiert, informierte der rote Klub am Dienstag.

Franz – die Namensgleichheit mit dem früheren Team-Stronach-, dann ÖVP-Mann und nunmehr wilden Nationalratsabgeordneten ist Zufall – muss nun noch offiziell vom Bezirksparlament gewählt werden. Das soll in der nächsten Sitzung Ende September über die Bühne gehen. Franz ist seit 2009 Geschäftsführer der Favoritner Sozialdemokraten, 2013 wurde er Klubobmann.

Roter Dank

Mospointner wechselte im Dezember 1994 vom Gemeinderat und Landtag in den Chefsessel des zehnten Bezirks. Die SPÖ dankte ihr heute für ihre Leistungen: "Sie legte den Grundstein für die Bebauung von Monte Laa, das Sonnwendviertel und der Verlängerung der Fußgeherzone zum Hauptbahnhof." Die Einführung des Parkpickerls und die U1-Verlängerung bis nach Oberlaa fielen ebenfalls in ihre Ägide.

Tatsache ist allerdings auch, dass Favoriten einer jener Bezirke ist, in denen die SPÖ zuletzt überdurchschnittlich viele Stimmen an die FPÖ verloren hat. Beim letzten Urnengang 2015 konnte ein blauer Sieg in der einstigen roten Bastion nur knapp verhindert werden: Die SPÖ kam auf 41,39 Prozent, die FPÖ auf 39,35 Prozent. (APA, 5.9.2017)