Guatemalas Präsident Jimmy Morales hatte als Quereinsteiger angekündigt, der grassierenden Korruption im Lande ein Ende zu machen. Mit dem Slogan "weder korrupt noch ein Dieb" wurde er 2015 als Kandidat der Rechtspartei FCN ("Front der nationalen Annäherung") zum Präsidenten gewählt, enttäuschte jedoch seine Wähler.
Die angekündigte Transparenz blieb ein Wahlversprechen, Morales´ Bruder und Sohn stehen mittlerweile selbst wegen Korruption vor Gericht. Die UN-Kommission gegen Straffreiheit (CICIG) wirft dem Präsidenten vor, Wahlspenden in Höhe von 600.000 US-Dollar nicht deklariert zu haben.
Der Oberste Gerichtshof des mittelamerikanischen Landes gab am Montag grünes Licht für die Aufhebung der Immunität des Staatschefs. Das letzte Wort hat allerdings das Parlament, in dem Morales´ Partei lediglich über elf Prozent der Sitze verfügt.
Allerdings sind auch drei große Parteien von Korruptionsvorwürfen betroffen und könnten gegen eine Aufhebung der Immunität stimmen, weil sie so die Ermittlungen zu verzögern hoffen. (bed, 5.9.2017)