Wien – Der langjährige ORF-Stiftungsrat und Kirchenvertreter im ORF, Franz Küberl, lehnt das von der Christlichen Partei Österreichs (CPÖ) betriebene Volksbegehren zum ORF ab. Wie berichtet, fordert die CPÖ einen "ORF ohne Gebühren und ohne Politik" und hat laut eigenen Angaben bereits die benötigten Unterschriften gesammelt, um ein Volksbegehren zu starten.

Die CPÖ stelle bei ihrer Initiative "die falschen Fragen", meinte Küberl am Mittwoch gegenüber "Kathpress". Jede "vernünftige Reform" des ORF werde von den Beiträgen der Kunden nicht absehen können, heißt es in einer Aussendung. Der ORF dürfte nicht zum "Spielball der Politik" werden, so Küberl.

Es gebe "20 gute Gründe", in Österreich am öffentlich-rechtlichen Rundfunk festzuhalten: Festgehalten seien sie im Zielparagraphen des Rundfunkgesetzes, das die hohe Bedeutung des ORF für eine fundierte Berichterstattung und Information der Bevölkerung, aber auch für Kultur, Sport und nicht zuletzt Religion im Land unterstreicht. Gerade für die angemessene Behandlung von Fragen rund um Religion und christliche Kirchen sei der umfassende Kulturauftrag des ORF entscheidend, sagt Küberl.

Und: "Was einen Wert hat, wird auch etwas kosten." Der ORF brauche eine Debatte über die von ihm gebotene Qualität, über seine Zukunftsfähigkeit und Unabhängigkeit – aber ein Volksbegehren einer wahlwerbenden Gruppe mitten im Wahlkampf sei dafür nicht das geeignete Instrument. (red, 6.9.2017)