Einsatz in Villejuif.

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Paris – Bei einem Anti-Terror-Einsatz nahe Paris hat die französische Polizei den Sprengstoff TATP in einer Wohnung gefunden. In dem dort eingerichteten geheimen Labor seien zudem chemische Stoffe und Gasflaschen gelagert worden, verlautete am Mittwochabend aus Justizkreisen. Zwei Männer wurden festgenommen, die Behörden leiteten Terrorermittlungen ein.

Das TATP sei zum Einsatz bereit gewesen, hieß es weiter. Zur entdeckten Menge wurden keine Angaben gemacht. TATP wird immer wieder von der Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) für Anschläge benutzt, wie es aus Ermittlerkreisen hieß. So beispielsweise bei den islamistischen Anschlägen von Paris vom November 2015.

Zuvor hatte der französische Innenminister Gerard Collomb erklärt, in der Wohnung in der südlichen Pariser Vorstadt Villejuif seien mögliche Bestandteile zur Herstellung von Sprengsätzen entdeckt worden. Demnach schlug ein Handwerker am Mittwochvormittag Alarm. Er hatte in der fraglichen Wohnung, in der sich niemand aufhielt, "verdächtige Gegenstände" entdeckt, wie es aus Ermittlerkreisen hieß.

Verdächtige Behörden bisher unbekannt

Der Besitzer der Wohnung und ein zweiter Mann wurden später in einer Nachbargemeinde von Villejuif festgenommen. Die Anti-Terror-Abteilung der Pariser Staatsanwaltschaft leitete Ermittlungen wegen Bildung einer kriminellen terroristischen Vereinigung ein.

Die Verdächtigen sind laut Medienberichten 36 und 47 Jahre alt und den Sicherheitsbehörden bisher nicht bekannt. Einer von ihnen soll der Eigentümer der Wohnung sein. Ermittelt wird wegen der Bildung einer terroristischen Vereinigung sowie dem Besitz, dem Transport und der Herstellung explosiver Stoffe, hieß es aus den Justizkreisen.

Frankreich wird seit gut zweieinhalb Jahren von einer Terrorwelle erschüttert, fast 240 Menschen starben. Erst im April waren bei einer Wohnungsdurchsuchung in Marseille etwa drei Kilo TATP-Sprengstoff gefunden worden. (APA, 6.9.2017)