Tel Aviv – Die israelische Luftwaffe hat nach Angaben der syrischen Armee in der Nacht auf Donnerstag ein Militärgelände in Syrien angegriffen. Bei der Bombardierung einer Basis nahe dem Ort Masyaf in der zentralsyrischen Provinz Hama seien zwei Menschen getötet worden, teilte die Armee am Donnerstag mit.

Israel habe vom libanesischen Luftraum aus mehrere Geschoße auf das Militärgelände im Westen Syriens abgefeuert, hieß es. Die syrische Armee wird beschuldigt, in dem Gebiet Chemiewaffen zu entwickeln, weshalb man von einem Angriff auf eine Chemiewaffenfabrik ausging.

Syrien sieht Hilfsleistung für IS

In der Erklärung des syrischen Militärs hieß es, es handle sich um einen "verzweifelten Versuch", die Moral der Terrormiliz "Islamischer Staat" nach den Siegen der syrischen Armee zu heben. Die Armeeführung warnte zugleich vor den Folgen dieser "Aggression".

Die israelische Nachrichtenseite "Ynet" berichtete, dass auch ein Konvoi mit Waffentransporten für die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah angegriffen wurde. Eine israelische Militärsprecherin wollte sich dazu nicht äußern.

Israels Luftwaffe hat in der Vergangenheit mehrfach Ziele in Syrien angegriffen. In der Regel geht es damit gegen Waffenlieferungen an die Hisbollah vor, die an der Seite von Syriens Machthaber Bashar al-Assad kämpft und vom Iran unterstützt wird.

Bedrohung durch iranische Präsenz in Syrien

Regierungschef Benjamin Netanjahu hatte dem Iran Ende August vorgeworfen, von Syrien und dem Libanon aus eine neue Front gegen Israel eröffnen zu wollen. Der Iran errichte in den Nachbarländern Werke für präzisionsgesteuerte Raketen, Israel könne das nicht akzeptieren. Der Uno warf Netanjahu vor, nicht gegen Waffenlieferungen an die Hisbollah vorzugehen. (APA, 7.9.2017)