Curcumin ist etwa im Wurzelstock von Kurkuma enthalten und für die typische gelbe Färbung verantwortlich.

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Die Alzheimer-Erkrankung zeichnet sich durch eine zunehmende kognitive Beeinträchtigung der Patienten aus und betrifft rund zwölf Prozent der über 65-Jährigen. Die Weltgesundheitsorganisation WHO schätzt, dass über 48,6 Mio. Menschen weltweit an dieser Erkrankung leiden.

Derzeit scheitern allerdings viele der gegen Alzheimer gerichteten Medikamente. Ein alternativer Weg führt über Nutrazeutika – Nahrungsmittel, die gesundheitsrelevant wirken können. Solche Substanzen könnten eventuell zur Prävention und möglicherweise Behandlung der Alzheimer-Erkrankung eingesetzt werden.

Curcumin beispielsweise, nicht nur Curry-Liebhabern bekannt, wirkt entzündlichen Prozessen entgegen. Neuere Studien deuten auch auf seine mögliche Bedeutung in der Kontrolle oxidativen Stresses, bei dem die zellulären Reparatur- und Entgiftungsprozesse überfordert sind. Auch verschiedene Gehirnfunktionen, die auf Signalen des Neurotransmitters Acetylcholin basieren, scheinen mit Curcumin verbessert werden zu können. Jedoch sind die zugrundeliegenden Mechanismen bisher unklar.

Starke neuroprotektive Effekte

In einer Studie, die kürzlich im Journal of Alzheimer's Disease erschienen ist, untersuchte Wissenschafter die Effekte von Curcumin auf neuronale Zellkulturen im Labor. Dazu überforderten sie die zellulären Reparaturmechanismen durch oxidativen Stress mittels verschiedener oxidativer Substanzen. Gleichzeitig lag im Nährmedium bei einem Teil der Zellen Curcumin vor, bei einem anderen Teil nicht.

Die Daten zeigten, dass Curcumin starke neuroprotektive Effekte auf die Zellen hatte, sie also vor der Toxizität der oxidativen Substanzen schützte. Typischerweise verlieren neuronale Zellen ihre neuritogenen Fähigkeiten unter oxidativem Stress – das heißt, sie können nicht weiterwachsen. Die Studie konnte Anzeichen dafür finden, dass Curcumin auch hierbei den giftigen Substanzen entgegenwirkte. Zusätzlich verlangsamte sich im Curcumin-Medium die Ansammlung der Tau-Proteine, und lösten sich sogar auf.

Die Ergebnisse deuteten also darauf, dass Curcumin Potenzial zur Prävention der durch die Alzheimer-Erkrankung ausgelösten kognitiven Schäden haben könnte. Gleichzeitig zeigte die Studie Hinweise auf mögliche Wirkmechanismen und eröffnete damit einen Pfad für weitere Medikamententwicklungen zur Behandlung der Alzheimer-Erkrankung. (red, 7.9.2017)