Wladimir Putin und Shinzo Abe in Wladiwostok.

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Wladiwostok/Tokio/Moskau – Im Jahrzehnte alten Streit um die Kurilen-Inseln hat der japanische Regierungschef Shinzo Abe den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu einem Friedensvertrag aufgerufen. "Wir müssen einen Strich unter die unnormale Situation ziehen, dass wir noch immer keinen Friedensvertrag haben. Wladimir, diese Pflicht müssen wir zu zweit erfüllen", so Abe beim Wirtschaftsforum in Wladiwostok am Donnerstag.

Nach dem Gespräch mit Putin sagte Abe der Agentur Interfax zufolge, die beiden seien zu dem Schluss gekommen, dass sie mit ihren eigenen Händen einen Friedensvertrag unterzeichnen wollten.

Mögliche Zusammenarbeit

Putin hielt sich zunächst bedeckt. Er bestätigte, dass er mit Abe über die Kurilen und eine mögliche Zusammenarbeit gesprochen habe. Zudem kündigte er an, dass in Kürze Russlands Generalstabschef sowie der Chef der Landstreitkräfte nach Japan reisen sollten.

Die Kurilen liegen zwischen der russischen Halbinsel Kamtschatka und der nördlichsten japanischen Insel Hokkaido. Russland hatte zum Ende des Zweiten Weltkrieges die gesamte Inselkette besetzt. Japan fordert die Rückgabe der südlichen Kurilen-Inseln. Der Streit ist der Grund dafür, dass beide Länder seit dem Zweiten Weltkrieg noch keinen Friedensvertrag haben.

Im Atomstreit mit Nordkorea übten Abe und Putin Berichten zufolge den Schulterschluss. Abe sagte, er wolle in dieser Frage eng mit Russland bei den Vereinten Nationen zusammenarbeiten. (APA, 7.9.2017)