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Start und ...

Foto: AP/Craig Bailey/Florida Today

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... Rückkehr waren ein Erfolg.

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Das X-37B Orbital Test Vehicle nach einer Landung im Oktober 2014.
Foto: APA/EPA/BOEING / SALLY ARISTEI

Washington – Obwohl X-37B in den vergangenen Jahren immer wieder gerne als "geheime" militärische Weltraumdrohne bezeichnet wurde, gibt sich die US Air Force über ihr Orbital Test Vehicle (OTV) erstaunlich auskunftsfreudig. Jeder Start und jede Landung wird verkündet – und über den Zweck der letzten X-37B-Mission, die nach 718 Tagen im Erdorbit am 7. Mai 2017 zu Ende ging, verriet die US-Luftwaffe sogar ein paar Details.

So wurden laut den Pressestatements kurz nach dem Start am 20. Mai 2015 mehrere Nanosatelliten ausgesetzt, darunter der experimentelle Lichtsegler "Lightsail-1" der Planetary Society. Auch die Nasa nutzte den vergangenen Flug: An Bord von X-37B befanden sich nicht näher genannte Materialproben, die den Bedingungen im erdnahen Raum ausgesetzt wurden.

Video: Landung der OTV-4-Mission am 7. Mai 2017.
SciNews

Offiziell bezeichnet die Air Force die fast neun Meter lange Spaceshuttle-ähnliche Drohne als Experimentalgleiter zur Erprobung von Leit-, Navigations- und Kontrollsystemen, Avionik, automatischen Landungen und Systemen zum Rückholen von Weltraumexperimenten auf die Erde. In der Vergangenheit wurde das Raumschiff von der United Launch Alliance, einem Joint Venture der US-Unternehmen Boeing und Lockheed Martin, ins All befördert.

Pentagon wechselt den Transporter

Nun aber hat das Pentagon gleichsam das Weltraumtaxi gewechselt: Erstmals wurde X-37B vom privaten Raumfahrtunternehmen Space X in den Weltraum geschickt. Die Trägerrakete vom Typ Falcon 9 hob mit dem Flugkörper am Donnerstag von Cape Canaveral im Bundesstaat Florida ab, wie von der Firma veröffentlichte Live-Aufnahmen zeigen. Wenige Minuten später kehrte die erste Stufe der Rakete wieder zu dem Weltraumbahnhof zurück und landete sicher.

Wegen des auf das US-Festland zurückenden Monster-Hurrikans Irma hatte es Sorgen gegeben, dass der Start verschoben werden müsste. Doch der Himmel über Cape Canaveral war am Donnerstagmorgen klar. Der Wirbelsturm soll den Meteorologen zufolge erst am Wochenende auf die Südostküste der Vereinigten Staaten prallen.

Es war das zweite Mal, dass Space X im Auftrag des Pentagons einen Flugkörper ins All transportierte. Im Mai hatte die Firma des Hightech-Pioniers Elon Musk bereits einen Aufklärungssatelliten der US-Streitkräfte auf die Reise geschickt. Space X strebt weitere Aufträge des Pentagons an.

Video: Start und Landung der Falcon-9-Rakete sowie Hintergrund der OTV-5-Mission.
SpaceX

Langzeitaufenthalt mit Experimenten

Nach Angaben der Air Force werden bei der Mission OTV 5 zu Beginn Kleinsatelliten ausgesetzt. Darüber hinaus sollen unter anderem Notfallausrüstung für das All und experimentelle Elektronikbauteile unter Weltraumbedingungen getestet werden.

Die zurückliegenden OTV-Einsätze lassen vermuten, dass sich auch die aktuelle Mission eine ganze Weile hinziehen wird: Der erste Flug im Jahr 2010 dauerte 224 Tage, im folgenden beziehungsweise übernächsten Jahr kam die Mission auf 469 Tage. Zwischen 2012 und 2014 schließlich verbrachte ein X-37B-Shuttle 674 Tage im All. Nach dem Gesetz der Serie dürfte die Aufenthaltsdauer des Shuttles im All nun jenseits der zwei Jahre liegen. Insgesamt verbrachten OTVs 2.085 Tage in der Erdumlaufbahn. (tberg, red, 8.9.2017)