Skigebiete ohne künstliche Beschneiung wie die Skischaukel Gaissau-Spielbergalm-Hintersee in Salzburg, im Bild eine Aufnahme von Jänner 2014, leiden unter schneearmen Wintern.

Foto: APA/BARBARA GINDL

Krispl/Hintersee/Salzburg – Die Zukunft des Salzburger Skigebiets Gaißau-Hintersee ist weiterhin ungewiss. Das Tauziehen mit dem chinesischen Haupteigentümer Zhonghui Wang nimmt immer skurrilere Formen an. "Einheimische und das Land Salzburg wollen den Unternehmer, der im Skigebiet nichts unternimmt, loswerden", heißt in den "Salzburger Nachrichten" vom Freitag.

In den betroffenen Gemeinden der kleinen Skischaukel in der Osterhorngruppe nahe der Stadt Salzburg überwiegt die Ernüchterung. Ein Aufsperren der Lifte im kommenden Winter wird immer unwahrscheinlicher. Der Haupteigentümer will die bevorstehende Saison offenbar nicht retten. Er und seine Vertreter kündigten stattdessen Modernisierungen in den nächsten Jahren an, berichten die "SN".

Konkurs oder Eigentümerwechsel möglich

Zwei Varianten werden derzeit überlegt, um den 75-Prozent-Eigentümer loszuwerden. Grundeigentümer könnten offene Pachtzinsforderungen fällig stellen und damit einen Konkurs oder Eigentümerwechsel erzwingen. Die zweite Variante führt über das Salzburger Grundverkehrsgesetz, das Rechtsgeschäfte mit Ausländern regelt: Der Kauf der Anteile an der Gaißauer Bergbahn durch den Chinesen wurde der Grundverkehrsbehörde beim Land offenbar nicht gemeldet. Deshalb ist ein Behördenverfahren anhängig. Geprüft wird, ob einem Nicht-EU-Bürger der Erwerb der Mehrheitsanteile an der Gesellschaft und damit an Liegenschaften zu versagen ist. Das Verfahren könnte dazu führen, dass inländische Kaufinteressenten zum Zug kommen oder dass das Geschäft überhaupt rückabgewickelt wird.

Im Jänner war über die Betreibergesellschaft des Skigebiets ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet worden. In diesem Verfahren hatten 91 Gläubiger Forderungen gestellt, die mit einer Höhe von 2,66 Millionen Euro nahezu zur Gänze anerkannt wurden. Im April stimmten die Gläubiger einem Sanierungsplan mit einer 30-Prozent-Quote zu. Der Betreiber kündigte Investitionen in eine künstliche Beschneiung und in die Lifte an. (APA. 8.9.2017)