Rekord: Oliver Strümpfel trug 29 Maßkrüge mit Bier 40 Meter weit durch ein Festzelt.

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Die bestimmenden Themen der zu Ende gehenden Woche sind recht klar: Wind und Löcher. Ersterer in Form von Irma, einem – in der kruden Weltsicht von US-Präsident Donald Trump wahrscheinlich von den Chinesen erfundenen – Wirbelsturm. Die rekordträchtige Naturgewalt verwüstete die Inseln über dem Winde, die Einzige, die dem möglicherweise irgendetwas abgewinnen kann, ist die Bauindustrie.

Diese betrifft auch das zweite Thema: der Mauerbau auf dem Ballhausplatz. So wie es ausschaut, klingelt es dank dieses Projekts gleich zweimal in den Unternehmenskassen. Einmal, weil man Löcher gegraben hat, und nun, nach dem Baustopp, da man sie wieder beseitigen darf.

Möglicherweise ist die Angelegenheit aber auch Teil eines gewieften Sicherheitskonzepts: Die bösen Terroristen sollen Mitleid bekommen und dazu gebracht werden, sich Anschlagsziele zu suchen, an denen kompetente Entscheidungsträger arbeiten.

Gefährdet wäre unter diesen Umständen eher Herr Oliver Strümpfel, der dieser Tage seinen eigenen, drei Jahre alten, Weltrekord gebrochen hat. Der Finanzbeamte trug bei einer Feierlichkeit im niederbayrischen Abensberg 29 Maßkrüge, wenig überraschend gefüllt mit Bier, 40 Meter weit durch ein Festzelt.

Gestartet war er mit 31 Stück, die 71,3 Kilogramm wogen – ein Gefäß zerbarst auf der Strecke, aus einem schwappte mehr als zehn Prozent Flüssigkeit heraus. Ob die Rekordutensilien anschließend dazu verwendet wurden, um sich die Welt schönzutrinken, ist interessanterweise nicht überliefert. (Michael Möseneder, 10.9.2017)