Die Finalgegner: Rafael Nadal und Kevin Anderson.

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New York – Der Weltranglisten-Erste Rafael Nadal ist mit einem Sieg über Juan Martin del Potro ins Endspiel der US Open eingezogen. Der Spanier gewann am Freitagabend in New York (Ortszeit) 4:6, 6:0, 6:3, 6:2. Als klarer Favorit geht Nadal in sein 23. Grand-Slam-Finale und bekommt es am Sonntag (22.00 Uhr MESZ) mit Kevin Anderson zu tun.

Der südafrikanische Tennisprofi setzte sich zuvor im Außenseiter-Halbfinale gegen Nadals Landsmann Pablo Carreno Busta 4:6, 7:5, 6:3, 6:4 durch und feierte mit dem Einzug in sein erstes Grand-Slam-Endspiel den größten Erfolg seiner Karriere. Im Finale ist er krasser Außenseiter, hat er doch gegen Nadal alle vier Direktbegegnungen bisher verloren. Der Argentinier del Potro hatte im Viertelfinale Roger Federer besiegt, nachdem er zuvor Dominic Thiem ausgeschaltet hatte.

Nadal in Höchstform

Nadal zeigte sich gegen del Potro in Höchstform. Der Argentinier erwischte zwar den besseren Start und sicherte sich den ersten Satz, wurde anschließend aber ausgespielt. Der spanische Sandplatz-König steigerte sich vor 23.771 Zuschauern im ausverkauften Arthur-Ashe-Stadium zu einer seiner stärksten Leistungen auf Hartplatz überhaupt. Nach dem Satzverlust gewann der 31-Jährige aus Mallorca neun Games hintereinander. Während dieser Phase gelangen Nadal 20 Gewinnschläge bei nur einem einzigen Fehler. Del Porto waren die Strapazen der vorangegangenen Runden anzumerken.

Nadal greift am Sonntag nach seinem dritten US-Open-Titel nach 2010 und 2013. Damals hatte er sich jeweils gegen Novak Djokovic durchgesetzt. Es wäre zugleich der erste Hartplatztitel seit mehr als dreieinhalb Jahren im Jänner 2014 in Doha. Seither triumphierte er noch neunmal auf Sand und einmal auf Rasen.

Anderson auf "Wolke sieben"

Anderson gewann sein Halbfinale gegen den Spanier Pablo Carreno Busta in 2:55 Stunden mit 4:6, 7:5, 6:3, 6:4 und ist als Nummer 32 der Welt der am schlechtesten klassierte US-Open-Finalist seit der Einführung der Weltrangliste von 1973. Anderson rangierte im Jänner noch auf Weltranglistenplatz 80. In seinen 14 Profijahren gewann er nur drei kleine Turniere: Johannesburg (2011), Delray Beach (2012) und Winston-Salem (2015). Ende 2015 rangierte er für eine Woche unter den Top 10 der Welt. Anschließend warfen ihn Verletzungen zurück. Wegen einer Hüftoperation hatte er unter anderem die Australian Open im Jänner nicht bestreiten können.

Gegen Busta gelangen Anderson 22 Asse. "Der Endspieleinzug bedeutet die Welt für mich, ich schwebe gerade auf Wolke sieben. Es war eine lange Reise für mich, bis ich hier angekommen bin", sagte der 31-Jährige.

Doppel-Titel an Rojer/Tecau

Den Doppel-Titel sicherten sich das niederländisch/rumänische Gespann Jean-Julien Rojer/Horia Tecau. Das auf Nummer zwölf gesetzte Duo siegte im Finale 6:4, 6:3 gegen die Spanier Feliciano Lopez und Marc Lopez. Nach 1:26 Stunden verwandelten Rojer/Tecau ihren dritten Matchball zu ihrem zweiten Grand-Slam-Triumph nach 2015 in Wimbledon. Der 36-jährige Rojer und der 32-jährige Tecau hatten im Halbfinale die topgesetzten Henri Kontinen/John Peers (Finnland/Australien) ausgeschaltet.

Im Frauen-Finale stehen sich am Samstag (22.00 Uhr MESZ) die beiden Amerikanerinnen Madison Keys (Nr. 15) und die ungesetzte Sloane Stephens gegenüber. Titelverteidigerin Angelique Kerber (Kiel/Nr. 6) war bereits an ihrer Auftakthürde gescheitert. (APA/sid; 9.9.2017)