Chris Froome muss das Rote Trikot wohl nicht mehr ausziehen.

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Alto del Angliru – Der Brite Christopher Froome hat am Samstag auf der letzten Bergetappe der Spanien-Radrundfahrt praktisch seinen ersten Gesamtsieg fixiert. Der Sky-Profi hielt auf dem 117-km-Abschnitt zur Bergankunft auf dem berüchtigten Alto de l'Angliru seine direkten Rivalen souverän in Schach und führt vor dem "Schaulaufen" nach Madrid am Sonntag (117 km) 2:15 Minuten vor dem Italiener Vincenzo Nibali.

Für den Spanier Alberto Contador erfüllte sich ein Traum. Der siebenfache Gewinner großer Rundfahrten entschied die letzte Bergetappe seiner Karriere für sich. Der Profi des Trek-Teams holte im Schlussanstieg die letzten Ausreißer ein und kletterte die letzten 5,4 Kilometer des 12,5-km-Anstiegs solo Richtung Ziel. Der Angliru zählt mit Steigungen bis 21 Prozent zu den härtesten Anstiegen. In Los Machucos hatte noch der Tiroler Stefan Denifl den ersten Saisonsieg Contadors verhindert.

Der von tausenden Fans angefeuerte Contador hatte nach dem Schlussanstieg 17 Sekunden Vorsprung auf den Froome-Helfer Wout Pouls (NED) und den Gesamt-Besten. Der Russe Ilnur Sakarin rettete als Tages-Vierter (+0:35 Minuten) den dritten Gesamtrang. Contador verpasste das Podest als Vierter um nur 20 Sekunden.

Froome vor erstem Vuelta-Sieg

Froome darf nach drei zweiten Plätzen über seinen ersten Vuelta-Sieg jubeln, falls ihm nicht am Sonntag ein Missgeschick passiert, und schaffte als erster Fahrer seit dem Franzosen Bernard Hinault im Jahr 1978 das Double aus Tour und Vuelta.

Hinauf zum Angliru geriet der vierfache Tour-de-France-Gewinner nicht mehr in Gefahr. Nibali vermochte im steilen Schlussanstieg nicht mehr zu attackieren, er büßte sogar Zeit auf den Dominator ein. Als Sechster, geführt von seinem Teamkollegen Franco Pellizotti, lag er 34 Sekunden hinter Froome. Der zweite Gesamtplatz des Vuelta-Gewinners von 2010 ist aber durch 36 Sekunden abgesichert.

Denifl und sein Landsmann Patrick Konrad schafften es am Samstag in die Ausreißergruppe, fielen aber nach dem ersten von drei langen Anstiegen des Tages wieder zurück. Der Tiroler Etappensieger wurde als 33. klassiert (+8:19), der Niederösterreicher kam nicht unter die besten 50. (APA, 9.9.2017)