Mario Pavelic musste in der 15. Minute vom Platz.

Foto: APA/Krug

Munas Dabbur erzielte den Ausgleich für Salzburg.

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Salzburg – Es war erst eine Viertelstunde gespielt, da vermeinte man in der Red-Bull-Arena das raue Lüfterl der englischen Premier League zu spüren. Rapids Verteidiger Mario Pavelic ging, auf das Wohl des Gegenspielers vergessend, mit hohem Bein und vollem Karacho in einen Zweikampf mit Patrick Farkas, der, gottlob vom Knie eher an der Schulter, denn am Kopf getroffen, zusammenbrach. Schiedsrichter Dieter Muckenhammer zückte die rote Karte (16.) und tat es damit dem Kollegen Jonathan Moss gleich, der am Vortag im englischen Heuler zwischen Manchester City und dem FC Liverpool aus besserem Grund Sadio Mané ausgeschlossen hatte. Der ehemalige Salzburger hatte ManCitys Goalie Ederson mit rücksichtslos Gestrecktem voll am Kopf erwischt.

Die Rapidler beschwerten sich nach der eher harten Entscheidung Muckenhammer bitterlich, der Matchplan von Coach Goran Djuricin, der die Neuerwerbung Veton Berisha, nicht aber Thanos Petsos gebracht hatte, war aber nach der schon vierten Roten in dieser Saison gefährdet.

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Die anfängliche aggressiv erkämpfte Feldüberlegenheit ging mit dem numerischen Gleichstand verloren. Der Meister übernahm klar das Kommando, scheiterte zunächst aber vor allem an Rapids Goalie Richard Strebinger, der Möglichkeiten von Farkas (30.), Fredrik Gulbrandsen (34.) und Hannes Wolf (39.), der alleine auf ihn zugelaufen kam, zunichtemachte. Auf der Gegenseite verhinderte Alexander Walke bei einem Schuss von Thomas Murg die Führung der Rapidler. Er lenkte den gefährlichen Aufsitzer an die Stange (32.).

Ljubicic fand die Lücke

Für die zweite Hälfte brachte Djuricin Verteidiger Stephan Auer für Stürmer Joelinton, fortan operierte nur Veton Berisha ganz vorne. Bruder Valon Berisha prüfte Strebinger mit einem Weitschuss (58.), auf zündende Ideen kamen die Salzburger aber nicht. Dafür kamen sie unter Druck. Einen der wenigen Gegenstöße vollendete nämlich Dejan Ljubicic. Der von Wiener Neustadt heimgeholte, 19-jährige Kooperationsspieler, der schon beim Debüt gegen den LASK überzeugt hatte, fand nach einer Vorlage von Louis Schaub mit seinem Schuss eine Lücke im Salzburger Abwehrgeflecht (60.).

Salzburg-Coach Marco Rose brachte neue Kräfte, um den in der Luft liegenden Ausgleich quasi zu materialisieren. Tatsächlich bedrängte einer der Neuen, der Koreaner Hwang Hee-chan, nach einer Hereingabe von Valon Berisha Rapids Kapitän Stefan Schwab derart, dass dem per Schienbein ein Eigentor unterlief (75.). Die Partie schien sich endgültig zugunsten der Gastgeber zu drehen, aber ein weiter Pass von Boli Bolingoli fand den eingewechselten Philipp Schobesberger, der Walke aussteigen ließ und zum 2:1 für Rapid netzte (80.).

Der Schock saß tief, schließlich drohte die erste Pleite nach 18 Heimpflichtspielen ohne Niederlage. Sie wendete Munas Dabbur ab, der nach Hwang-Zuspiel per Seitfallzieher herrlich zum Ausgleich traf. (red, 10.9.2017)

Bundesliga, 7. Runde, Sonntag

Red Bull Salzburg – SK Rapid Wien 2:2 (0:0)
Red-Bull-Arena, 12.250 Zuschauer, SR Muckenhammer

Torfolge:
0:1 (60.) Ljubicic
1:1 (75.) Schwab (Eigentor)
1:2 (79.) Schobesberger
2:2 (92.) Dabbur

Salzburg: Walke – Lainer, Caleta-Car, Igor, Farkas (62. X. Schlager) – Samassekou (74. C. Leitgeb) – Haidara, Wolf, Va. Berisha – Gulbrandsen (65. Hwang), Dabbur

Rapid: Strebinger – Pavelic, M. Hofmann, Galvao, Bolingoli – Ljubicic, Schwab – Schaub (67. Schobesberger), Ve. Berisha (78. Sonnleitner), Murg – Joelinton (46. Auer)

Rote Karte: Pavelic (15./Foul)

Gelbe Karten: Haidara, X. Schlager, Hwang bzw. Schwab, M. Hofmann, Knoflach (auf Ersatzbank), Schwab