Die schweren Unwetter in Italien forderten alleine in Livorno sieben Todesopfer.

Rom/Livorno/Zadar – Die Leiche des letzten Vermissten nach einem schweren Unwetter in Livorno ist am Dienstag geborgen worden. Der 67-Jährige wurde unweit des Orts gefunden, an dem am Montag bereits eine 34-Jährige tot geborgen worden war. Damit stieg die Bilanz der Unwetteropfer auf acht, berichteten italienische Medien.

Bei den Opfern handelt es sich um zwei Elternteile, ihr Kind und dessen Großvater, die am Sonntag ums Leben gekommen waren, nachdem ihr Haus von Schlammmassen weggerissen wurde. In der Ortschaft Montenero nahe Livorno kam ein weiterer Mann ums Leben. Eine weitere Person starb bei einem Verkehrsunfall in einem heftigen Gewitter.

Drei Millionen Euro für Notmaßnahmen

Drei Millionen Euro wird die Gemeinde Livorno für Notmaßnahmen aufwenden. Die überschwemmten Straßen wurden inzwischen vom Schlamm befreit. Die Schnellstraße Florenz-Pisa-Livorno, die wegen der Niederschläge unweit von Vecchiano gesparrt werden musste, ist unterdessen wieder befahrbar.

Bürgermeister Filippo Nogarin warf der Regierung vor, die Gefahr unterschätzt und eine zu schwache Unwetterwarnung herausgegeben zu haben. Premier Paolo Gentiloni erwiderte, man sollte auf Polemik verzichten und gemeinsam für das Wohl der stark betroffenen Gemeinschaft in Livorno arbeiten.

Umweltminister Gian Luca Galletti sprach sich für die Einrichtung eines nationalen Meteorologie-Zentrums aus. Bisher gebe es keines, weil die Regionen für die Wetterprognosen zuständig sind. Ein zentral organisiertes Meteorologie-Zentrum sei jedoch wichtig, um bei Notstandssituationen effizienter agieren zu können. (APA, 12.9.2017)