"Grumpy Cat": So wirken Österreicher auf Expats.

Foto: APA/ Nestle Purina PetCare

Michael Niavarani über den Grant.

HABACUC111

Da ist man einmal an einem Montagmorgen gut gelaunt. Mit beschwingten Schritten startet man in den Tag, um in der Bahn sogleich in lauter angefressene oder teilnahmslose Gesichter zu blicken. Beim Bäcker heißt es dann "Wos woin S'?", und ist man in der Arbeit beim ersten Kaffee mit den Kollegen angekommen, wird es nicht viel besser. "Ja, das Wochenende war irgendwie zaach. Die Woche wird auch zaach. Aber ist wurscht, ist eh alles oasch." Und spätestens dann wurde die eigene gute Laune gekillt, und man ist im Montag angekommen. Schlimmer ist dieses Szenario nur, wenn man ohnehin selbst schon schlecht drauf war und dann noch die volle Ladung Negativität von seiner Umgebung abbekommen hat.

Charmanter Grant?

Grant nervt. Vor allem der Grant der anderen, der nichts anderes macht, als einen selbst runterzuziehen. Und ja. Eh. Der Grant gehört zu Wien, so heißt es. Schon im Reiseführer wird Touristen der gewisse grantige Charme der Städter angekündigt. Auch die Aussagen des "echten Wieners" Edmund "Mundl" Sackbauer werden heute noch begeistert zitiert. Und doch – der Grant ist auch ein österreichisches Problem. Immerhin landet in einer Umfrage unter Expats Österreich nur auf Platz 64 im Freundlichkeitsranking – von 65. In Sachen Unfreundlichkeit werden wir nur von den offensichtlich recht reschen Kuwaitern überholt.

Dabei wird der Grant hierzulande oft sogar als etwas Gottgewolltes betrachtet:

Dabei müsste es gar nicht so sein. Erstaunt und manchmal auch irritiert nimmt man als reisender Österreicher im Ausland wahr, dass es auch ganz anders gehen kann. In den Geschäften, auf Ämtern, in Alltagssituationen begegnen einem freundliche Gesichter und offene Gemüter. Solche Situationen bleiben einem meistens erspart:

Was regt Sie am Grant auf?

In welchen Situationen stört er Sie besonders? Wie gehen Sie damit um? Oder ist der Grant für Sie ein wichtiges Frustventil? (aan, 14.9.2017)