Die Bewohner von Zadar lassen sich nicht unterkriegen.

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Zadar – In Kroatien haben am Dienstag die Aufräumarbeiten nach den starken Regenfällen begonnen, die in Norddalmatien zu den schlimmsten Überschwemmungen seit 30 Jahren geführt hatten. Am stärksten betroffen war die Urlaubsregion um die Stadt Zadar, wo am Montag mehr als 300 Liter Regen pro Quadratmeter niedergegangen waren. Am Dienstag war die Lage in der Stadt Nin nördlich von Zadar weiterhin kritisch.

In der Region wurden auch weitere Städte entlang der Küste – darunter Biograd, Bibinje und Sukosan – sowie die Inseln Ugljan, Pasman und Dugi otok von den Unwettern getroffen. Hunderte Mann standen im Einsatz, den rund 200 Feuerwehrleuten kamen 100 Soldaten zu Hilfe.

In Bibinje nahe Zadar waren Straßen stark überschwemmt.

Ausnahmezustand in Nin

In der historischen Stadt Nin, die rund 17 Kilometer nördlich von Zadar liegt, wurde der Ausnahmezustand ausgerufen. Dienstagfrüh, als die Stadt weiter unter Wasser stand, kam ein Amphibienfahrzeug der Armee zum Einsatz, um Bewohner in Sicherheit zu bringen. Die Wassermassen hatten beide Brücken in die Altstadt zerstört und diese von der Außenwelt abgeschnitten.

In Nin fiel der Schulunterricht am Dienstag aus, die Kindergärten blieben geschlossen. Ähnlich wie in Zadar musste das Trinkwasser abgekocht werden. Am Montagabend hatten Arbeiter aus dem Salzwerk "Solana Nin" evakuiert werden müssen.

Schulen in Zadar geöffnet

In Zadar entspannte sich die Situation am Dienstag dagegen etwas, nachdem es in der Früh nicht mehr geregnet hatte. Die Kindergärten und Schulen wurden wieder geöffnet, die Einsatzkräfte setzten das Auspumpen von Gebäuden fort. Rund 1.500 Objekte standen unter Wasser. Aufatmen konnte die Stadt aber nicht, die Meteorologen sagten nämlich neue Regenfälle voraus.

Behinderungen gab es nach wie vor im Straßenverkehr. Die Adria-Küstenstraße um Zadar, die am Montag wegen großer Wassermengen auf der Fahrbahn teilweise geschlossen werden musste, war auch am Dienstag schwer befahrbar. Der kroatische Verkehrsservice warnte dazu vor möglichen Erdrutschen. Viele regionale Straßen blieben geschlossen.

Die Region um Zadar ist auch bei österreichischen Urlaubern beliebt. Touristen aus der Alpenrepublik waren heuer für die drittmeisten Übernachtungen in Zadar verantwortlich. (APA, 12.9.2017)