Tiertherapie mit Ziegen war Thema in "Thema".

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Spezialisiert auf oft Kurioses der gehobenen und aller Art ist das montägliche ORF-Magazin "Thema". Frisch zurück aus der Sommerpause stellte das Programm in einem Beitrag Ziegenyoga vor. Denn nicht nur so exotische Wunderanimalien wie Delfine, sondern alle möglichen Tiere besitzen Heilkräfte, sind die Teilnehmer überzeugt.

Die regionalere Spielart lockte in der elfminütigen Berichterstattung vorwiegend Damen ins Gehege. Unterwegs gabelte jede die ihr zu Gesicht und Geruchssinn stehende, meckernde Begleitung auf. Während die Menschen dann auf allen vieren auf ihren quietschbunten Kunststoffmatten bedächtig den freien Himmel über sich einatmeten, zwickten die Viecherln – wie kaum anders zu erwarten – in deren Hosenbeine, kitzelten mit ihren Bärten Schritte und_Steiße. Auch gekuschelt durfte werden.

Ziegenyoga fordert von seinen Jüngerinnen neben Spiritualität auch Spontaneität, wusste der Sprecher zu berichten. Eben das schätzt die schon seit längerem praktizierende Ziegenyogi Evelyne: Einmal schmusig, einmal lästig seien die Tiere, wie sie selbst. Auch weil Ziegen Herdentiere sind und Yoga in der Gruppe stattfinde, passt das mit den beiden Spezies also gut.

Was auf den ersten Blick versponnen anzumuten vermag, hat aber oft einen ernsten Hintergrund. Die Übungen inmitten des Streichelzoos können psychologisch therapeutische Wirkung entfalten, wie in Evelynes Fall über Verluste hinweghelfen, in Krisen auffangen.

Angesichts der aktuellen Butterpreise kann man das Therapiertier aber natürlich auch bloß melken. Das wirkte beim Zuschauen nicht minder kontemplativ. Man braucht nämlich Ruhe am Steiß der Geiß! (Michael Wurmitzer, 12.9.2017)