Bundeskanzler Kern während einer Wahlkampfveranstaltung.

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Der Gründer und Chef von Palantir kommt nach Wien. Alexander Karp wird im Rahmen der Digitalisierungskonferenz "Darwin’s Circle" am 28. September mit Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) über Ethik und Verantwortung in der digitalen Gesellschaft diskutieren. Palantir gilt als eine der wichtigsten Silicon-Valley-Firmen und macht vor allem mit US-Geheimdiensten wie der NSA gute Geschäfte. So soll Palantir aktiv geholfen haben, die Spionagewerkzeuge der NSA zu verbessern. Im Februar veröffentlichte "The Intercept" entsprechende Dokumente, die die enge Zusammenarbeit dokumentieren.

Big Data

Die US-Geheimdienste setzen seit 2001 vor allem auf elektronische Überwachung. Da fällt naturgemäß ein riesiger "Heuhaufen" an Informationen an. Palantir hilft den Unternehmen mit seiner Big-Data-Software, die sprichwörtliche Nadel im Heuhaufen zu identifizieren.

Das ist natürlich auch in anderen Branchen sinnvoll: Die Software von Palantir wurde etwa genauso von investigativen Journalisten genutzt, die den Handel mit menschlichen Organen untersuchten. Hedgefonds und große Banken zählen ebenfalls zu den Kunden des IT-Konzerns.

Geld von der CIA

Doch schon die Gründungsgeschichte der Firma ist eng mit der Geheimdienstbranche verbunden. Konkret soll In-Q-Tel, der Investmentarm der CIA, 2003 zwei Millionen Dollar an das damals frisch gegründete Palantir geliefert haben.

Neben der CIA war es aber vor allem Silicon-Valley-Investor Peter Thiel, der Palantir bei dessen Gründung unter die Arme griff. Der Manager ist derzeit als Berater von US-Präsident Donald Trump tätig. Karp gilt hingegen als Trump-Kritiker. Palantir sorgte 2015 auch hierzulande für Schlagzeilen, als die ehemalige SPÖ-Politikern Laura Rudas für das Unternehmen zu arbeiten begann. (sum, 13.9.2017)