Guido Fiedler fackelte nicht lange und ließ sich eine kleine Zehe abnehmen.

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Augsburg/Wien – Boxer sind harte Knochen, teilen aus und stecken ein. Das aber, was der Deutsche Guido Fiedler über sich ergehen ließ, ist nichts für schwache Nerven. Der Profiboxer ließ sich die kleine Zehe des rechten Fußes amputieren, um einen geplanten Fight nicht platzen lassen zu müssen.

Ein Infekt hatte den Knochen der Zehe angegriffen und den Augsburger längere Zeit außer Gefecht gesetzt. Doch der 44-Jährige wollte endlich wieder kämpfen, und obwohl die Ärzte die Zehe retten hätten können, entschied sich Fiedler mangels entsprechender Geduld für eine Amputation.

So kann nun der für Samstag geplante WM-Kampf um den WBU-Titel im Halbschwergewicht gegen den Ungarn Balazs Horvath in der Soundfactory in Gersthofen bei Augsburg steigen.

"Ich will unbedingt in den Ring und habe mich vorher schon schlau gemacht. Wichtig war für mich, dass ich keine Gleichgewichtsprobleme bekomme, wenn ich den Zeh abnehmen lasse", sagte Fiedler der "Augsburger Allgemeinen".

Warum er sich zu dem bizarren Schritt entschied? "Meine biologische Uhr tickt. Ich wollte unbedingt noch einen WM-Gürtel und will mir auch selber noch etwas beweisen", erklärte "Kamikaze-Guido", der fünffache Weltmeister im Kickboxen. (red, 13.9.2017)