Bild nicht mehr verfügbar.

Inder protestieren gegen die Gewalt gegen die Rohingya.

Foto: REUTERS/Rupak De Chowdhuri

Yangon – Die muslimische Rohingya-Rebellengruppe in Myanmar hat jede Verbindung zu internationalen Jihadisten zurückgewiesen. Sie unterhalte "keine Verbindungen zu Al-Kaida, dem "Islamischen Staat" (IS), Lashkar-e-Taiba aus Pakistan oder anderen länderübergreifenden Terrororganisationen", erklärte die Arakan Rohingya Salvation Army (ARSA) am Donnerstag im Kurzbotschaftendienst Twitter.

Ausdrücklich rief die ARSA alle Staaten der Region auf, Jihadisten daran zu hindern, nach Myanmar zu kommen und sich den Kämpfen der Rebellen im Bundesstaat Rakhine anzuschließen. Sie wolle deren Beteiligung nicht, denn dadurch würde eine bereits "schlimme Situation nur noch schlimmer". Die muslimische Rebellenbewegung reagierte damit auf einen Aufruf des Terrornetzwerks Al-Kaida zur aktiven Unterstützung ihres Kampfs.

Kämpfer der ARSA hatten am 25. August in Rakhine eine Serie von Angriffen auf Armee und Polizeiposten begonnen und dabei dutzende Sicherheitskräfte getötet. Das Militär reagierte mit brutaler Gegengewalt. Hunderte Menschen wurden seitdem getötet, Hunderttausende flüchteten in das benachbarte Bangladesch.

Höhepunkt der Gewalt

Die rund eine Million muslimischen Rohingya sind die größte staatenlose Bevölkerungsgruppe der Welt und gehören zu den am stärksten verfolgten Minderheiten weltweit. Schon seit Jahren schwelt der Konflikt zwischen den meist bitterarmen Rohingya und der buddhistischen Mehrheit in Myanmar, im August erreichte er dann seinen vorläufigen Höhepunkt.

Die Regierung stuft die Rebellen als "Terroristen" ein, die eine islamistische Herrschaft in Rakhine anstreben. Dagegen versichert die ARSA, sie kämpfe lediglich gegen die staatliche Unterdrückung ihrer Volksgruppe.

Menschenrechtsgruppen werfen der Armee vor, die Angriffe der ARSA als Vorwand zu nehmen, um die ungeliebte Minderheit aus dem Land zu treiben. Die UNO spricht von "ethnischen Säuberungen". (APA, 14.9.2017)