Graz – Dope Saint Jude bezeichnet sich als Gangster, Aktivistin, Sozialarbeiterin, Party-Animal. Praktisch, dass sie bei ihrem Auftritt als Opener der "Soundtracks"-Reihe das alles verbinden kann: Das tägliche Leben in Südafrika, Rassismus und Diskriminierung grundieren ihren Hip-Hop. Den Abend (23. 9.) komplettiert Mobilegirl aus Berlin, die hinterm DJ-Pult ohne Genrevorurteile regiert.

Das zweite Wochenende wartet mit dem deutschen Klavierpräparierer Hauschka (29. 9.) und The Paradise Bangkok Molam International Band (1. 10.) auf. Hauschkas Klangexperimente zwischen Techno, Minimal und Pop waren trotz acht Studioalben noch nie live innerhalb der Grenzen dieser Musiknation zu hören. Auch die thailändischen Musiker dürften für ihren Mix aus traditionellem Mo Lam, Psychedelic Rock und Thai-Pop hier noch kein Live-Stammpublikum haben.

Die Schottin Anna Meredith komponiert aus Avantgarde-Pop und zeitgenössischer Klassik; Beats, Stakkatos und kleinere Orchesterarrangements schließen einander da nicht aus (7. 10.). Bei sporadischen Zusammenkünften flocht die neunköpfige, sonst anderweitig tätige deutsche Truppe Cologne Tape ihre Tracks (8. 10.). Karma She aus Israel (Schamanismus, Feminismus und Postdigitalismus) und DJ Mechatok (Club, Pop, Rap und Trance) finalisieren (14. 10.). (wurm, Spezial, 15.9.2017)