Wer spielt, kann sich verletzten. Manche Risikofaktoren lassen sich aber reduzieren, wenn man sie kennt.

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Chicago/Berlin – Viele schwere Verletzungen auf Spielplätzen könnten Eltern nach Ansicht von Experten vermeiden. So steige das Risiko eines Beinbruchs, wenn Kleinkinder auf dem Schoß eines Erwachsenen rutschen statt alleine. Das geht aus US-Daten hervor, die Forscher am kommenden Montag auf einer Konferenz der Amerikanischen Akademie für Kinderheilkunde in Chicago vorstellen wollen.

Kinderbeine bleiben hängen

Sie hatten sich knapp 12.700 dokumentierte Rutschunfälle in den USA genauer angeschaut. "Die häufigsten Verletzungen durch Rutschunfälle bei Kleinkindern sind Brüche der unteren Extremitäten. Die Hauptursache dafür ist, auf dem Schoß einer anderen Person zu rutschen", schreiben die Forscher um Charles Jennissen von der Universität von Iowa. Diese Art von Brüchen entsteht demnach, wenn Kinder mit ihrem Bein an einer Stelle der Rutsche hängenbleiben, der Schwung des Erwachsenen sie aber weiterschiebt.

Mehr Smartphones, mehr Unfälle

Zudem warnen Experten wie Inke Ruhe, Geschäftsführerin der deutschen Bundesarbeitsgemeinschaft "Mehr Sicherheit für Kinder", davor, auf dem Spielplatz aufs Smartphone zu schauen. Sie verweist auf eine Studie aus Österreich aus dem Jahr 2016. Demnach hat sich seit den Anfängen der Smartphone-Nutzung im Jahr 2008 bis 2015 auf Spielplätzen die Zahl der Unfälle von Kindern unter fünf Jahren mehr als verdreifacht. Für Deutschland gebe es keine allgemeinen Daten über Spielplatzunfälle. (APA, 17.9.2017)