Raphael Holzhauser, Florian Klein und Kevin Friesenbichler hatten viel Spaß mit St. Pölten.

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Wien – Mit einem 5:1-(2:1)-Heimsieg über Schlusslicht St. Pölten hat die Wiener Austria am Sonntag die 1:5-Watsche des AC Milan in der Europa League eindrucksvoll abgeschüttelt. Dank des vierten Bundesliga-Saisonsiegs inklusive Doppelpack von Kevin Friesenbichler rückten die Veilchen auf Rang drei vor und verkürzten den Rückstand auf Leader Sturm auf vier Punkte.

St. Pölten konnte durch Roope Riski (23.) die Führung durch Friesenbichler zwar egalisieren (25.), Felipe Pires (45.+1) sorgte aber für die verdiente Pausenführung. Ab der 56. Minute in Überzahl, schossen Raphael Holzhauser (79./Handselfer), Friesenbichler (81.) und Christoph Monschein (93.) noch einen Kantersieg heraus.

Kein Trainereffekt bei St. Pölten

Bei St. Pölten blieb der Trainereffekt aus. Im ersten Spiel unter Oliver Lederer, der erstmals seit Dezember 2016 (Admira) wieder in der Bundesliga an der Seitenlinie stand, musste man die vierte Niederlage in Folge hinnehmen. Mit einem Punkt liegen die Südstädter abgeschlagen auf Rang zehn. Rot für ein hartes Einsteigen von Michael Ambichl (56.) und Gelb-Rot für Michael Huber (78.) machte es für die lange Zeit diszipliniert agierenden Niederösterreichern nicht leichter.

Austria-Coach Thorsten Fink nahm im Vergleich zur EL vor schütterer Kulisse von 4.400 Zuschauern einige Umstellungen vor. Verletzungsbedingt rückte Tarkan Serbest neben Mohammed Kadiri in die Innenverteidigung nach hinten, Raphael Holzhauser übernahm seinen Part. In der Offensive kamen diesmal Ismael Tajouri, David De Paula und Solospitze Friesenbichler zum Zug, zudem hatte im zentralen Mittelfeld Neuzugang Ibrahim Alhassan seinen ersten Auftritt.

Friesenbichler jedenfalls rechtfertigte seine Aufstellung schon in der 23. Minute, erzielte nach präzisem Lochpass das 1:0. Die Führung war durchaus verdient, der postwendende Ausgleich umso überraschender. Riski vollendete die schöne Vorarbeit durch Daniel Petrovic mit etwas Glück aus kurzer Distanz, die Austria-Abwehr machte dabei einen etwas zu passiven Eindruck. Wenig später musste Kadiri nach einem Konter gar einen Heber von Alex Sobczyk von der Linie kratzen (29.).

St. Pölten stand sehr tief, ließ die Austria mit viel Ballbesitz gewähren und lauerte auf Chancen. Doch die kamen kaum mehr. Anders bei den Hausherren: Nach einer guten halben Stunde köpfelte Alhassan neben das Tor (33.), quasi mit dem Pausenpfiff war dann Pires zur Stelle: Erst bediente er Friesenbichler, Goalie Christoph Riegler parierte, Friesenbichler setzte nach, und der Ball landete bei Pires, der aus kurzer Distanz in der ersten Minute der Nachspielzeit einschoss.

In der zweiten Hälfte agierte die Austria unter zeitweisen Pfiffen des Publikums teilweise statisch, hatte bei einem Stangenschuss von Manuel Martic (66.) Glück, nicht den neuerlichen Ausgleich hinnehmen zu müssen. Zuvor war Pires erst an Riegler, im Nachschuss an der Präzision gescheitert.

Immer wieder Pires

Vorentscheidend war schließlich der Ausschluss von Ambichl nach Foul an De Paula im Mittelfeld. In Überzahl drückte Pires der Schlussphase mit drei Assists seinen Stempel auf. Erst holte er Holzhausers Elfer nach Handspiel von Huber heraus, dann bediente er Friesenbichler und in der Nachspielzeit den kurz zuvor eingewechselten Monschein mustergültig. (APA, 17.9.2017)

Bundesliga, 8. Runde, Sonntag

FK Austria Wien – SKN St. Pölten 5:1 (2:1)
Ernst-Happel-Stadion, 4.400 Zuschauer, SR Muckenhammer

Torfolge:
1:0 (23.) Friesenbichler
1:1 (25.) Riski
2:1 (45.+1) Pires
3:1 (79.) Holzhauser (Elfmeter)
4:1 (81.) Friesenbichler
5:1 (93.) Monschein

Austria: Hadzikic – Klein, Kadiri, Serbest, Martschinko – Holzhauser – Tajouri, Alhassan (90. Gluhakovic), De Paula (69. Lee), Pires – Friesenbichler (86. Monschein)

St. Pölten: Riegler – Stec, Huber, Diallo, Mehmedovic – Petrovic – Riski (76. Davies), Ambichl, Rasner, Thürauer – Sobczyk (61. Martic)

Rote Karte: Ambichl (56./Foul)

Gelb-Rot: Huber (78./Foul bzw. Handspiel im Strafraum)

Gelbe Karten: De Paula bzw. Riski, Mehmedovic, Thürauer