Mikroalgen sind Zellfabriken, sie können Wirkstoffe zum Beispiel für Medikamente erzeugen.

Foto: Universität Bielefeld

Der Einsatz von Mikroalgen in der industriellen Biotechnologie ist das Thema einer großen Biotechnologie-Konferenz Ende September. Die einzelligen Algenarten gelten als vielversprechende grüne Zellfabrik. Sie können Treibstoff produzieren und sie können zum Beispiel Wirkstoffe für Medikamente oder Rohstoffe für Hautöl und andere Kosmetika erzeugen. Die Tagung wird am Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) der Universität Bielefeld ausgerichtet.

Die Konferenz versammelt zahlreiche weltweit führende Expertinnen und Experten der biotechnologischen Erforschung von Algen. Forschende aus Biologie, Chemie und Ingenieurswissenschaften berichte über ihre jüngsten Erfolge in ihrer Algenforschung. Die Tagungsbeiträge befassen sich mit der gesamten Produktionskette bei Mikroalgen: von der Herstellung geeigneter Algenzellen, den technischen Lösungen für ihre Massenproduktion bis hin zur Ernte der Zellen und der Aufreinigung der gewünschten Produkte.

Breites Spektrum

Zu den Referenten gehört der Wissenschaftler Matthew Posewitz von der Colorado School of Mines, USA. Er spricht darüber, wie sich der Stoffwechsel und die Fotosynthese von Algen und ähnlichen Organismen steuern lässt, um Solar-Biotreibstoff herzustellen. Sein Kollege Saul Purton vom University College London in Großbritannien erklärt am selben Tag, mit welcher Technik sich Gene aktivieren lassen, die künstlich in eine Grünalge eingeführt worden sind. Und über Fortschritte bei der industriellen Produktion von Mikroalgen informiert Rene Wijffels von der Wageningen University in den Niederlanden. (red, 18.9.2017)