Wien – Die Wiener Kinder- und Jugendanwältin Monika Pinterits fordert angesichts des Mordes in Wien-Favoriten, bei dem ein 18-jährige Afghane gestanden hat, seine 14-jährige Schwester erstochen zu haben, eine unabhängige, überregionale Forschungsstelle, die ein "intensives Monitoring" über die Einhaltung der Kinderrechte betreiben soll. Hilfsangebote müssten besser analysiert und evaluiert sowie weiße Flecken ausgemacht werden. "Österreichweit gibt es hier noch viel zu tun", sagt Pinterits.

Unerkannte Gefahr

Das Mädchen war in in einem Krisenzentrum der Stadt Wien untergebracht. Die Jugendwohlfahrt erklärte, auf die große Gefahr, der das Mädchen ausgesetzt war, habe nichts hingedeutet.

Es ist sei nicht einfach, in ein Familiensystem hineinzuschauen, sagt Pinterits. Wenn sich die Familie so wie im geschilderten Fall kooperativ zeige, sei es sehr schwierig zu merken, ob eine Gefährdung gegeben ist, ob die Familie tatsächlich an einer Verbesserung der Situation des Kindes arbeiten will, oder ob es sich um eine Scheinkooperation handle. (burg, 19.9.2017)