Osnabrück – In der Varusschlacht (auch Schlacht im Teutoburger Wald) in der zweiten Hälfte des Jahres 9 unserer Zeitrechnung endete der Vorstoß des römischen Feldherren Varus mit einer vernichtenden Niederlage gegen ein germanisches Heer unter Führung des Arminius ("Hermann"), eines Fürsten der Cherusker. Der genaue Austragungsort dieser Schlacht ist nach wie vor strittig.

Archäologen haben nun bei Ausgrabungen in der Fundregion Kalkriese bei Osnabrück eine provisorische römische Befestigungsanlage entdeckt. Zusammen mit den Funden der letzten Jahre, die eindeutig einem Schlachtfeld zuzuordnen sind, sehen sich die Wissenschafter in ihrer Auffassung bestätigt, dass hier die Varusschlacht stattgefunden haben muss.

Umfangreiche Funde

"Wahrscheinlich haben sich die Römer im Verlauf der Schlacht hier verschanzt – der unregelmäßige Verlauf spricht dafür, dass die römischen Soldaten das in großer Eile und Bedrängnis getan haben dürften", sagte der wissenschaftliche Leiter der Forschungsarbeiten, Salvatore Ortisi.

Die neuen Erkenntnisse würden dabei helfen, den Verlauf der Schlacht besser zu verstehen. Aufgrund der Größe gehen die Archäologen davon aus, dass in der Befestigungsanlage bis zu 3.000 Mann Schutz gesucht haben. Zudem gebe es Hinweise darauf, dass heftige Kämpfe stattgefunden hätten. In dem rund 30 Quadratkilometer großen Schlachtareal sind weitere Ausgrabungen geplant. (APA, red, 23.9.2017)