Strolz und Strache bei Fellner.

Foto: Screenshot/ö24.at

Welche Labsal muss es sein, den heimischen Wahlkampf gegen die Uno-Generalversammlung eintauschen zu dürfen. In Wien wechseln die Parteiobleute derweil erhitzt die immer gleichen Argumente. Der Einzige, der an den – konservativ geschätzt – 278 TV-Konfrontationen noch Spaß findet, ist Wolfgang Fellner. Durch "WoFes" winzig kleinen Sender oe24 weht nicht der Duft der weiten Welt. Hier haucht der Heumarkt.

Fellner maßregelt Matthias Strolz und Heinz-Christian Strache nicht. Beschimpfen die beiden einander als "Duracell-Hasen" und als "Pyromanen", zuckt ein beseligtes Lächeln über das Antlitz des getriebe-nen Blattmachers. Man denkt, gleich wird Fellner die beiden Gladiatoren zu weiteren Unfreundlichkeiten anspornen. Er könnte einen Satz aus dem Schatzkästlein des Freistilringsports auftischen. Zum Beispiel die berühmte Aufforderung, dem Gegenüber den Brustkorb zu öffnen, um daraufhin genüsslich die Notdurft über seinem Herzen zu verrichten.

Außenminister Sebastian Kurz und Bundespräsident Alexander van der Bellen nahmen derweil in New York zur Kenntnis, dass ein anderer Politiker namens Trump aus seinem Herzen grundsätzlich keine Mördergrube macht. Im ZiB 2-Gespräch mit Armin Wolf gefiel UHBP mit makellosem Diplomatendeutsch. Man müsse in der Causa Iran abwarten, wie die USA "weiter prozedieren".

ORF

Es blieb Wolf vorbehalten, Van der Bellen an die schnöden Geplänkel in der Heimat unsanft zu erinnern. Ob er das nächste Mal womöglich mit einem Außenminister Norbert Hofer zur Uno reisen werde? Van der Bellen erstarrte kurz. Schließlich entschlüpfte ihm ein gemütliches: "Nice try!" (Ronald Pohl, 21.9.2017)