Kim Jong-un

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Okay, wo stehen wir im gegenseitigen Beschimpfungs- und Bedrohungsmarathon zwischen einer sehr großen und einer sehr kleinen Atommacht?

Es stehen ja einander zwei Staatenlenker gegenüber, die sich beide durch interessante Frisuren und die Neigung zur Androhung nuklearer Vernichtung auszeichnen.

Donald Trump hat den nordkoreanischen Diktator Kim Jong-un zuerst einen "rocket man auf Selbstmordmission" und dann einen "Irren" genannt, der mit seinen Drohungen aufhören solle, sonst würden die USA Nordkorea "komplett vernichten".

Kim Jong-un antwortete, Trump sei ein "geistesgestörter umnachteter Greis" und kündigte indirekt (über den Außenminister) den Test einer Wasserstoffbombe in der Atmosphäre über dem offenen Ozean an. Die Folgen wären gravierend, nicht nur für die unmittelbare Umgebung. Der radioaktive Fallout käme bis nach Europa, wie bei den überirdischen Tests in den 50er- und 60er-Jahren. Man kann gut argumentieren, dass beide, Trump wie Kim, an einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung leiden. Der eine behauptet hartnäckig, die Menge bei seiner Amtseinführung sei viel größer gewesen, als sie es tatsächlich war; der andere lässt sein Volk einen hyperhysterischen Personenkult betreiben.

Dem Rest der Welt bleibt nur, diesen bizarren Vorgang in angstvoller Faszination zu verfolgen. (Hans Rauscher, 22.9.2017)