In den Bergen auf Ellesmere Island fanden die Wissenschafter Gesteinsformationen, die Hinweise auf den Ur-Ozean liefern.

Foto: BGR

Ottawa/Berlin – Wissenschafter haben in der kanadischen Arktis Belege für die Existenz eines Ozeans vor 400 Millionen Jahren entdeckt. Das Team unter Leitung der deutschen Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) fand im Rahmen der Arktis-Expedition "Case 19" entsprechende Hinweise im Gestein.

Dieses schon früher vermutete Urmeer erstreckte sich einst zwischen Spitzbergen im Norden und dem nordamerikanischen Kontinent im Süden, so die Forscher. Sie hatten im Juli und August im Norden der Ellesmere-Insel in Kanada zwei Tonnen Gesteinsproben genommen.

Folgenreiche Kollision

Die Untersuchungen brachten nun neue Hinweise ans Licht, dass an dieser Nahtstelle tatsächlich einmal ein Ozean existiert haben muss. Im Verlauf der Erdgeschichte driftete der Mikrokontinent "Pearya" zusammen mit Spitzbergen nach Süden. Während der Kollision der Landmassen mit Nordamerika wurde der Ozean demnach fast vollständig verschluckt.

Das Basislager der Expedition lag auf 82 Grad nördlicher Breite an der Nordküste von Ellesmere Island – auf halbem Wege zwischen dem nördlichsten Flugplatz Kanadas (Resolute Bay) und dem Nordpol. Weitere geochemische Analysen sollen die Existenz des Urmeeres endgültig belegen. (APA, red, 25.9.2017)